Erdölförderung im Regenwald von Ecuador. Archivbild 2010
epd-bild / Rolf Schulten
Die Zerstörung der Wälder schreitet immer weiter fort, wie die Umweltschutzorganisation WWF warnt. Dies entwickele sich zu einer immer größeren Bedrohung für Artenvielfalt und Klimaschutz.
20.03.2018

Seit 1990 seien fast 2,4 Millionen Quadratkilometer Naturwald verloren gegangen, erklärte der World Wide Fund For Nature am Dienstag in seinem aktuellen Waldbericht "Die schwindenden Wälder der Welt. Dies entspreche etwa dem Sechsfachen der Fläche Deutschlands.

Größte Zerstörung in den Tropen

Die größte Waldzerstörung findet demnach in den Tropen von Südamerika, Afrika und Südostasien statt. Dies sei besonders dramatisch, weil diese Wälder Heimat für die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten der Welt seien und gleichzeitig besonders viele Treibhausgase speicherten, sagte die Programmleiterin Wald beim WWF Deutschland, Susanne Winter.

Die mit Abstand größten Verluste sind nach Angaben des WWF in Afrika und Südamerika zu beobachten. Afrika habe seit 1990 insgesamt 860.000 Quadratkilometer oder zwölf Prozent seiner Waldfläche verloren. Am stärksten betroffen sei Nigeria, wo 60 Prozent des Waldes zerstört worden seien. Der Amazonas als größter Regenwald der Erde habe seit 1995 mehr als 310.000 Quadratkilometer eingebüßt.

Viehhaltung, Palmöl, Soja

Häufigster Grund für die Waldzerstörung sei die industrielle Landwirtschaft, hieß es. Insbesondere die Viehhaltung und der Anbau von Palmöl und Soja in riesigen Monokulturen verschlängen immer größere Flächen. Hinzu kämen die nicht-nachhaltige Abholzung für die Holz- und Papierproduktion, der Abbau von Bodenschätzen und Infrastrukturprojekte in zuvor unberührten Gegenden.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer sei, dass sich der Waldverlust insgesamt verlangsame. Eine wichtige Rolle spiele dabei Asien, wo nach extremer Waldzerstörung jetzt massiv aufgeforstet werde, erklärte der WWF. Die Waldfläche sei dadurch seit 1990 um rund 250.000 Quadratkilometer gewachsen. Auch Europas Wälder konnten sich den Angaben zufolge im selben Zeitraum um etwa 150.000 Quadratkilometer ausbreiten.

Mit der Waldzerstörung säge der Mensch an dem Ast, auf dem er sitze, sagte Expertin Winter. Wälder versorgten mit sauberem Wasser, schützten vor Erosion und Fluten und stabilisierten das Klima. Um einen weiteren Niedergang aufzuhalten, müsse ein Großteil der verbliebenen Naturwälder unter strengen Schutz gestellt werden, forderte der WWF.

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