Brüssel (epd). Marx ducke sich bei wichtigen gesellschaftlichen Fragen nie weg und habe sich oft deutlich zur europäischen Integration bekannt, sagte Juncker am Mittwochabend in Brüssel. Anlass war die Verabschiedung des deutschen Kirchenmannes als Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE).
Marx, auch Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, hatte die COMECE zwei Amtsperioden und insgesamt sechs Jahre geführt. Noch am Donnerstag sollte in Brüssel sein Nachfolger gewählt werden. Die COMECE beobachtet die EU-Politik und führt einen Dialog mit wichtigen Institutionen, um zum Beispiel bei den Themen Religionsfreiheit, Ökologie und Migration Einfluss zu nehmen.
"Gewaltige Schnittmenge"
Juncker, der selbst Katholik ist und Marx lange kennt, wies in Brüssel auf die "gewaltige Schnittmenge zwischen unserer Kirche und der Europäischen Union" hin. Es gebe gemeinsame Werte, die sich etwa in der Ablehnung von Extremismus und Ausländerfeindlichkeit zeigten. Für diese Werte müsse man heute wieder kämpfen, sagte Juncker.
Marx selbst äußerte sich ähnlich. Er sei "sehr erstaunt", dass es heute wieder nötig sei, gegen den Nationalismus zu kämpfen. Für Europa sei hingegen grundlegend, auch die Interessen des anderen zu sehen und einen gemeinsamen Weg zu gehen. Dazu gehöre der praktische Wille, "sich begegnen zu wollen und vom anderen etwas Gutes zu erwarten".
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