Bielefeld (epd). Die Zahl der Übernachtungen in deutschen Jugendherbergen ist im vergangenen Jahr stabil geblieben. Angesichts der leicht gesunkenen Zahl an Jugendherbergen seien gut zehn Millionen Übernachtungen ein gutes Ergebnis, erklärte das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) am Mittwoch in Bielefeld. Im Vorjahr lag die Zahl bei knapp 10,3 Millionen.
Schulen bringen die meisten Gäste
Nach wie vor machten Schulen mit 38 Prozent der Übernachtungen den größten Anteil aus. Danach folgen Familien mit 20 Prozent und Freizeitgruppen (18 Prozent). Auf Lehrgänge und Tagungen entfallen 14 Prozent der Übernachtungen. Der Zuwachs bei den Schulklassen gegenüber dem Vorjahr betrug 6,5 Prozent. Insgesamt waren im Jahr 2017 vier Millionen Gäste in Jugendherbergen. Spitzenreiter bei den Buchungen waren Unterkünfte in Köln, Berlin und Dresden.
Positiv ausgewirkt habe sich die Stärkung des digitalisierten Angebots, erklärte DJH-Hauptgeschäftsführer Bernd Dohn. So gab es im vergangenen Jahr rund 1,4 Millionen Online-Buchungen.
"Shaun das Schaf" als Maskottchen
Dohn betonte, Jugendherbergen setzten sich gegenüber rechtsextremistischen Jugendgruppen eindeutig ab. Das Jugendherbergswerk stehe für Weltoffenheit und Toleranz. Wenn Jugendgruppen rassistisch seien und den Holocaust leugneten, würden sie ausgeschlossen. Der Hauptgeschäftsführer sagte weiter, in Bayreuth sei die erste Inklusions-Jugendherberge in Bayern neu eröffnet worden. Damit solle der Inklusion an Schulen Rechnung getragen werden. Zudem würden Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen geboten.
Mit der bekannten Trickfilmfigur "Shaun das Schaf" soll ein Programm in diesem Jahr die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit spielerisch an Kinder vermitteln.
Das DJH mit Sitz in Detmold ist nach eigenen Angaben mit 466 Jugendherbergen einer der weltweit größten nationalen Verbände. Bundesweit bieten die Einrichtungen knapp 71.000 Betten. Auch die die Zahl der Mitglieder blieb 2017 mit rund 2,4 Millionen stabil.
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