Ingolstadt (epd). Aus eigener Erfahrung wisse er, dass eine Ministrantenwallfahrt nach Rom ein prägendes Ereignis sei, sagte der Passauer Bischof Stefan Oster am Dienstag auf der Vollversammlung der katholischen Deutschen Bischofskonferenz in Ingolstadt.

Er selbst habe im Alter von 13 oder 14 Jahren erstmals an der Ministrantenwallfahrt teilgenommen, sagte Oster. "In der Schule schämt man sich manchmal, wenn man sagt, man ministriert", erklärte der Passauer Bischof, der auch Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz ist. In Rom sei man dann plötzlich einer unter vielen Tausenden, das stifte Identität und Gemeinschaft. Von deutscher Seite werde vieles für das internationale Treffen vorbereitet, betonte Oster.

60.000 Jugendliche angemeldet

Zur diesjährigen 12. Internationalen Ministrantenwallfahrt nach Rom, die Ende Juli/Anfang August unter dem Motto "Suche Frieden und jage ihm nach!" stattfindet, hätten sich bereits 60.000 Jugendliche angemeldet, sagte Klara Csiszar, Vizepräsidentin des Internationalen Ministrantenbundes CIM. Darunter seien allein 50.000 Anmeldungen aus Deutschland.

Daneben wollten junge Menschen aus Antigua und Barbuda in der Karibik, Belgien, Frankreich, Kroatien, Luxemburg, Österreich, Portugal, Rumänien, Schweiz, Serbien, Slowakei, Tschechien, Ukraine, Ungarn und den USA an der Fahrt nach Rom teilnehmen, sagte Csiszar. Die offizielle Anmeldefrist sei bereits verstrichen.

Der Internationale Ministrantenbund CIM wurde 1960/1961 gegründet. 1961 fand die erste gemeinsame Romwallfahrt statt. Seither haben Jugendliche ab 13 Jahren und junge Erwachsene alle vier bis fünf Jahre die Möglichkeit, gemeinsam nach Rom zu pilgern. In Deutschland engagieren sich derzeit etwa 360.000 junge Menschen im Ministrantendienst. 2014 gab es einmalig eine eigene Wallfahrt nur für Ministranten aus Deutschland, an der mehr als 50.000 Ministrantinnen und Ministranten teilnahmen.