Amnesty-Lichtinstallation erinnert an inhaftierte Menschenrechtler (September 2017)
epd-bild/Rolf Zoellner
Nach fast acht Monaten Gefängnis hat die Untersuchungshaft für den türkischen Amnesty-Landeschef Taner Kilic ein Ende: Ein Gericht in Istanbul ordnete am Mittwoch die Freilassung an, wie Amnesty International mitteilte.
31.01.2018

Das Verfahren gegen Kilic und zehn weitere Menschenrechtler werde aber fortgesetzt. Kilic sollte nach Angaben eines Amnesty-Sprechers in Berlin noch im Laufe des Tages auf freien Fuß kommen. Der Menschenrechtler war in der Stadt Izmir inhaftiert, wurde aber per Video-Schalte zugeschaltet.

Der Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland, Markus Beeko, kritisierte, dass die "absurde Anklage" wegen angeblicher Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation weiter bestehen bleibe, obwohl es keine stichhaltigen Beweise dafür gebe. Er erklärte, "nach rechtstaatlichen Prinzipien hätte heute die Anklage fallen gelassen werden müssen".

Razzia in Istanbul

In demselben Prozess ist auch der Deutsche Peter Steudtner angeklagt, der im Oktober gemeinsam mit neun Mitangeklagten aus der Untersuchungshaft entlassen worden war. Kurz darauf verließ er die Türkei und kehrte nach Deutschland zurück.

Steudtner und die meisten der anderen angeklagten Aktivisten waren im Juli 2017 nach einer Razzia bei Istanbul festgenommen worden. Kilic war schon seit Juni inhaftiert. Den Angeklagten drohen wegen der Terrorvorwürfe bis zu 15 Jahre Haft. Seit dem Putschversuch im Juli 2016 geht die türkische Regierung mit massiver Repression gegen Kritiker vor.

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