Papst Franziskus (Archivbild)
epd-bild/Thomas Lohnes
Papst Franziskus hat die wachsende Verbreitung von Fake News beklagt. "Keine Desinformation ist harmlos", erklärte er in seiner am Mittwoch im Vatikan veröffentlichten Botschaft zum katholischen Weltmedientag.
24.01.2018

Fake News habe es bereits in der Bibel gegeben, betonte er darin unter Hinweis auf den Sündenfall, bei dem Eva unter Verdrehung von Tatsachen dazu bewegt worden sei, vom Baum der Erkenntnis zu essen.

Bereits eine scheinbar leichte Verdrehung der Wahrheit könne gefährliche Auswirkungen haben, mahnte der Papst in seiner Botschaft unter dem Motto "Die Wahrheit wird euch befreien. Fake News und Journalismus für den Frieden". Gezielte Falschmeldungen verbreiteten sich "rasend schnell, wie ein Virus, der nur schwer eingedämmt werden kann". Dafür sei weniger die Funktionsweise der sozialen Netzwerke verantwortlich als eine "unersättliche Gier", von der die Menschen sich nur allzu leicht beherrschen ließen.

Journalismus solle Lösungen anbieten

Mediennutzer, politische Institutionen und Medienunternehmen erinnerte der Papst in seiner Botschaft zum Weltmedientag an ihre Verantwortung, die Verbreitung von Fake News zu bekämpfen. Er rief zur Förderung eines "Journalismus für den Frieden" auf, der nichts mit Schönfärberei durch das Leugnen von Problemen oder einen süßlichen Tonfall zu tun habe.

Journalismus müsse Unwahrheit, Effekthascherei und Prahlerei den Kampf ansagen, betonte das Kirchenoberhaupt. Es dürfe im Journalismus nicht nur darum gehen, "Nachrichten so schnell und lukrativ wie möglich an den Mann zu bringen". Vielmehr müssten Medienvertreter sich bemühen, die tatsächlichen Ursachen von Konflikten zu ergründen, um Anregungen zu deren Lösung anzubieten. Medien dürften sich nicht "vom Strudel der Sensationsgier und der verbalen Gewalt mitreißen" lassen, sondern müssten nach alternativen Lösungen suchen.

Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) begeht die katholische Kirche am Sonntag vor Pfingsten den "Welttag der sozialen Kommunikationsmittel", in diesem Jahr am 13. Mai. Dazu veröffentlicht der Papst am Gedenktag des Schutzpatrons der Journalisten, des heiligen Franz von Sales (1567-1622), am 24. Januar eine medienethische Botschaft. In Deutschland wird der Weltmedientag am zweiten Sonntag im September begangen.

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