Alfred Grosser
epd-bild / Thomas Rohnke
24.01.2018

Der deutsch-französische Publizist und Politikwissenschaftler Alfred Grosser erhält den Eugen-Kogon-Preis 2018 der Stadt Königstein im Taunus. Grosser habe sich seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs für die französisch-deutsche Versöhnung und für die Demokratie eingesetzt, sagte der Stadtverordnetenvorsteher Alexander Freiherr von Bethmann dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der nominierte Preisträger sei sein Leben lang ein begeisterter Europäer gewesen. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird am 16. März in Königstein verliehen.

Grosser, der am 1. Februar 93 Jahre alt wird, sei einer der wenigen noch lebenden Personen, die Eugen Kogon persönlich kannten und mit ihm zusammengearbeitet hatten, ergänzte Bethmann. Wegen des persönlichen Bezugs werde der Sohn Kogons, Michael Kogon, zusammen mit seiner Tochter Beate Kogon-Aboulgheit die Laudatio halten. Grosser kennt bereits die Königsteiner Preisverleihung: Er hielt im Jahr 2002 die Laudatio auf den ersten Preisträger, den ehemaligen polnischen Oppositionellen und Außenminister Wladyslaw Bartoszewski.

Der Demokratie verpflichtet

Der Eugen-Kogon-Preis ist nach dem Publizisten, Politologen und Widerstandskämpfer Eugen Kogon (1903-1987) benannt. Der ehemalige Buchenwald-Häftling, Autor des Buches "Der SS-Staat - Das System der deutschen Konzentrationslager" und Mitherausgeber der links-katholischen Zeitschrift "Frankfurter Hefte", lehrte von 1951 bis 1968 Politikwissenschaft an der Technischen Hochschule Darmstadt. Er wohnte bis zu seinem Tod in Königstein.

Die Stadt Königstein ehrt mit dem Preis Persönlichkeiten und Institutionen, "die sich den Grundwerten lebendiger Demokratie verpflichtet fühlen, ihr Leben in den Dienst dieser Werte stellen und dabei so erfolgreich waren, dass dies auch an ihrer öffentlichen Bedeutung ablesbar ist". Zu den Preisträgern gehören Stéphane Hessel, Václav Havel, Hildegard Hamm-Brücher und der Stolpersteine-Künstler Gunter Demnig.

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