Gegen neun Uhr morgens sprengt sich ein Selbstmordattentäter vor dem Büro von "Save the Children" in Dschalalabad in die Luft. Angreifer dringen in das Gebäude ein, noch Stunden später gibt es Kämpfe.
24.01.2018

Bei einem Anschlag auf die internationale Hilfsorganisation "Save the Children" in Afghanistan sind am Mittwoch mindestens zwei Menschen getötet worden. Mindestens zwölf weitere wurden örtlichen Medienberichten zufolge verletzt. Mehrere Bewaffnete stürmten das Büro der Organisation in Dschalalabad, nachdem sich zuvor ein Selbstmordattentäter vor dem Eingang in die Luft gesprengt hatte. Die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) bekannte sich über ihre Website Amaq zu dem Anschlag.

Kämpfe mit Sicherheitskräften

Als Reaktion auf den Angriff stoppte "Save the Children" zunächst alle Projekte in Afghanistan und schloss seine Büros. Die Angreifer stürmten das Büro des Hilfswerkes in Dschalalabad gegen 9 Uhr morgens. Ein Polizist und ein Passant sollen durch die Detonation des Sprengsatzes des Selbstmordattentäters getötet worden sein. Auch Stunden später leisteten sich die Angreifer weiter Kämpfe mit den Sicherheitskräften. Dschalalabad liegt im Osten Afghanistans, nahe der Grenze zu Pakistan.

"Save the Children" zeigte sich zutiefst bestürzt. Die größte Sorge im Moment sei die Sicherheit ihrer Mitarbeiter. Unama, die UN-Organisation für Afghanistan, bezeichnete den Anschlag als "klare Verletzung internationaler Menschenrechte".

Weitreichende Folgen für das Land

Der Angriff könnte weitreichende Folgen für Afghanistan haben: Das Internationale Rote Kreuz hat seine Aktivitäten nach Anschlägen auf Kliniken im Land bereits zurückgefahren, die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" wurde ebenfalls Ziel von Attacken. Erst am Samstag wurde in Kabul das größte Hotel des Landes offenbar von den Taliban angegriffen. Mehr als zwei Dutzend Menschen kamen ums Leben, darunter viele Ausländer. Unter den Opfern war auch eine Deutsche, die für eine christliche Hilfsorganisation arbeitete.

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