Zeitungsleser
epd-bild / Peter Endig
In vielen Ländern der Welt sinkt einer Studie zufolge das Vertrauen in die Medien: In 20 von 28 untersuchten Ländern seien die Befragten bei der Suche nach echten Informationen verunsichert, heißt es in dem von einer Kommunikationsagentur veröffentlichten "Edelman Trust Barometer".
23.01.2018

Der Glaubwürdigkeitsverlust betreffe vor allem soziale Medien und Suchmaschinen. Global vertraue nur jeder zweite Befragte Plattformen wie Google, Facebook und Twitter. Traditionelle Medien wie Zeitungen, TV-Sender sowie seriöse Online-Medien hingegen hätten Vertrauen gewonnen: Ihr Ansehen stieg global um fünf Punkte auf 59 Prozent.

Vor allem die Deutschen vertrauten den Angaben nach stärker traditionellen Medien als Suchmaschinen und sozialen Medien: Während 61 Prozent der deutschen Befragten traditionellen Medien Vertrauen schenkten, seien es bei Plattformen nur 40 Prozent. Indessen stieg auch die Glaubwürdigkeit von Journalisten insgesamt - in Deutschland um 19 Punkte auf 45 Prozent sowie weltweit um 12 Punkte auf 39 Prozent.

Mehr als 33.000 Befragte

"Der Schutz einer hohen Informationsqualität ist zur wichtigsten Aufgabe der Medien geworden", fasste Susanne Marell, Deutschland-Chefin von Edelman Ergo, die Ergebnisse zusammen.

Es gaben in der Studie jedoch auch 63 Prozent der Befragten an, dass sie Qualitätsjournalismus nicht von Falschinformationen unterscheiden könnten, da sich deren Darstellung in sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter ähnele. In Deutschland ist der Wert mit 54 Prozent deutlich niedriger, heißt es im "Edelman Trust Barometer", das seit 18 Jahren veröffentlicht wird. Fast sieben von zehn der Befragten weltweit fürchten, dass mit Falschnachrichten auch Wahlen manipuliert werden könnten.

Das "Edelman Trust Barometer" erscheint jährlich zum Weltwirtschaftsforum in Davos (Schweiz), bei dem von Dienstag an Vertreter von Politik und Wirtschaft tagen. Für die Befragung wurden mehr als 33.000 Männer und Frauen aus überwiegend Industriestaaten online befragt.

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