Genf / New York (epd). Generalsekretär António Guterres verfolge eine "Null-Toleranz-Politik" bei allen Übergriffen, betonte ein UN-Sprecher am Donnerstag in New York (Ortszeit). Eine Kommission solle alle möglichen Fälle bei den UN und ihren Unterorganisationen untersuchen. Auslöser für die Stellungnahme war ein Bericht der britischen Tageszeitung "The Guardian" über sexuelle Gewalt bei den UN. Opfer könnten die Taten über verschiedene Kanäle melden, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric weiter. Zudem solle eine eigene Anlaufstelle eingerichtet werden. Man dürfe nicht glauben, dass sich die UN von anderen Organisationen unterschieden, in denen es sexuelle Übergriffe gegeben habe.
Opfer beklagen Drohungen
In Interviews mit dem "Guardian" sagten 15 UN-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, sie sei in den vergangenen fünf Jahren Opfer von sexuellen Übergriffen gewesen oder hätten solche gemeldet. Die Vorwürfe reichten demnach von verbalen Belästigungen bis hin zu Vergewaltigung. Zudem seien Opfer zum Schweigen gezwungen worden. Personal, das Übergriffe gemeldet habe, sei entweder mit Rauswurf bedroht worden oder habe den Job tatsächlich verloren. Dutzende UN-Mitarbeiter berichteten laut Zeitung von einem Klima der Angst bei der Weltorganisation. Täter seien nicht belangt worden.
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