Tageszeitungen
epd-bild / Hanno Gutmann
Das Gros der Zeitungen und Zeitschriften in Deutschland kämpft weiter mit deutlichen Auflagenverlusten.
19.01.2018

Die Tageszeitungen verkauften einschließlich der Sonntagsausgaben und aktuellen Sonntagszeitungen im vierten Quartal 2017 durchschnittlich pro Erscheinungstag 16,23 Millionen Exemplare und damit 4,28 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie die Auflagenkontrolle IVW am Freitag in Berlin mitteilte. Die Publikumszeitschriften verloren 4,43 Prozent und verkauften noch 88,84 Millionen Stück. Einzig die Wochenzeitungen hielten ihre Auflage mit einem leichten Verlust von 0,14 Prozent auf 1,71 Millionen verkaufte Exemplare weitgehend stabil.

Insgesamt positiv lief der Verkauf von ePaper-Ausgaben, deren Anteil an der Gesamtauflage jedoch weiterhin relativ gering ist. Bei den Tageszeitungen stieg die Auflage der digitalen Ausgaben um 22,4 Prozent auf 1,22 Millionen Exemplare. Die ePaper der Wochenzeitungen legten um 48,8 Prozent auf rund 112.000 Stück zu, die Publikumszeitschriften steigerten sich um fast 28 Prozent auf fast eine Million ePaper-Exemplare.

Rückgänge bei Springer

Deutliche Verluste bei der verkauften Gesamtauflage, also gedruckte Ausgaben und ePaper zusammengenommen, verzeichneten wiederholt die Zeitungen des Medienkonzerns Axel Springer. Die "Bild", die zusammen mit der Berliner Boulevardzeitung "B.Z." und der "Fußball Bild" ausgewiesen wird, verlor im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als sieben Prozent ihrer Auflage und kam noch auf 1,66 Millionen Stück. Die "Bild am Sonntag" baute um mehr als acht Prozent auf 852.232 Exemplare ab. Die "Welt am Sonntag" setzte inklusive ihres Kompakt-Ablegers 350.924 Exemplare ab, fast acht Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Die "Welt" und "Welt kompakt" verkauften von Montag bis Freitag 169.529 Stück, was einem Minus von 6,9 Prozent entspricht.

"Die Zeit" legte leicht zu

Der Marktführer unter den Abozeitungen, die "Süddeutsche Zeitung", verlor 2,63 Prozent und verkaufte 357.918 Exemplare. Die Konkurrenz von der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" verbuchte einen etwas deutlicheren Verlust von 3,18 Prozent und setzte noch 244.219 Stück ab. Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" verlor ebenfalls, allerdings vergleichsweise leicht um 0,32 Prozent, und erzielte eine verkaufte Auflage von 262.812 Exemplaren. Bei den Wochenzeitungen setzte der Marktführer in diesem Segment, die Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit", 505.010 Stück ab und steigerte sich damit leicht um 0,13 Prozent.

Unter den Publikumszeitschriften zählen "Stern" und "Focus" erneut zu den großen Verlierern. So verkaufte der "Stern" im vierten Quartal 2017 mit 542.944 Exemplaren 15,65 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der "Focus" setzte 425.891 Stück ab, ein Minus von 11,34 Prozent. "Der Spiegel" verlor mehr als sechs Prozent seiner verkauften Auflage, die somit noch bei 730.990 Exemplaren lag, wie die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) mitteilte.

Teaserbild

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.