Papst Franziskus nach der Landung auf dem Flughafen von Iquique (Chile)
epd-bild/OsservatoreRonamo/Siciliani
Papst Franziskus hat bei einer Messe im Norden Chiles die Ausbeutung von Migranten aus den Nachbarländern kritisiert.
18.01.2018

"Sorgen wir dafür, dass es ein Land der Gastfreundschaft bleibt, weil es keine christliche Freude gibt, wenn man die Türen verschließt", sagte er bei einer Messe in der Stadt Iquique mit Blick auf die restriktive Zuwanderungspolitik des Landes. "Es gibt keine christliche Freude, wenn man den anderen das Gefühl gibt, sie seien überzählig oder es gäbe keinen Platz für sie", betonte er. Einwanderer ohne gültige Aufenthaltserlaubnis seien in Gefahr, schlecht behandelt zu werden. "Seien wir auf der Hut vor neuen Formen der Ausbeutung", mahnte der Papst zum Abschluss seines dreitägigen Besuchs im südamerikanischen Land.

Die Arbeitsmigration ins stabile und relativ wohlhabende Chile aus ganz Lateinamerika nimmt seit Jahren zu. Schätzungsweise 200.000 Migranten haben keine gültige Aufenthaltserlaubnis. Eine Arbeitserlaubnis für das Schwellenland erhalten nur Einwanderer, die als nützlich für die chilenische Wirtschaft gelten.

Iquique sei ein Einwanderungsgebiet, das an die Größe von Männern und Frauen erinnere, die sich trotz aller Hindernisse nicht geschlagen gäben, betonte der Papst in seiner Predigt bei der Messe unter freiem Himmel am Rande der Atacamawüste. "Jene, die ihr Land verlassen müssen, weil sie unterhalb des Existenzminimums leben, sind Ikonen der Heiligen Familie, die Wüsten durchziehen musste, um überleben zu können." Dabei begleite sie die ständige Angst vor einer unsicheren Zukunft.

Für den Donnerstagabend war eine weiterreise des Papstes nach Peru geplant. Dort will er sich mit Ureinwohnern aus dem Amazonasgebiet treffen. Die Begegnung bildet den Auftakt für die im kommenden Jahr im Vatikan geplante Bischofssynode für Amazonien.

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