Schuldnerberatung bei der Diakonie in Wuppertal.
epd-bild/Werner Krüper
Arbeitnehmer, die von einer Firmenpleite betroffen waren, verdienen laut einer Studie fünf Jahre danach im Durchschnitt rund 4.000 Euro jährlich weniger als vor der Insolvenz. Das geht aus einer neuen Studie hervor.
23.02.2018

Zu diesem Zeitpunkt hätten sie auch immer noch ein erhöhtes Risiko, arbeitslos zu sein, geht aus einer am Freitag veröffentlichten Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Bei denjenigen, die eine Beschäftigung gefunden haben, zeigten sich erhöhte Anteile von Zeitarbeit und geringfügiger Beschäftigung, hieß es.

Das Risiko, als Arbeitnehmer von einer Insolvenz betroffen zu sein, ist der IAB-Studie zufolge insgesamt eher gering. Im Zeitraum zwischen 2008 und 2013 lag es im Durchschnitt bei rund 0,7 Prozent pro Jahr.

Ungleich verteiltes Insolvenzrisiko

"Eine Unterscheidung nach Betriebsgröße, Betriebsalter und Branche zeigt, dass das Insolvenzrisiko sehr ungleich verteilt ist", erklärten die Autoren der Studie. So falle das Insolvenzrisiko für Beschäftigte in kleineren Betrieben mit weniger als zehn Beschäftigten fast viermal so hoch aus wie für Beschäftigte in Betrieben mit 250 oder mehr Beschäftigten.

In Betrieben, die maximal zwei Jahre alt sind, seien Beschäftigte einem fast achtmal höheren Risiko ausgesetzt, von einer Insolvenz betroffen zu sein, als Beschäftigte in Betrieben, die mindestens 30 Jahre alt sind. Beschäftigte des Baugewerbes und des Gastgewerbes haben ein 13-fach höheres Risiko als Beschäftigte der Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, dass ihr Arbeitgeber insolvent geht, wie es weiter heißt.

Deutliche Unterschiede gibt es der Studie zufolge zwischen den Bundesländern: Die Beschäftigten in Berlin und in Sachsen-Anhalt weisen mit 0,91 Prozent das höchste Risiko auf, von einer Insolvenz betroffen zu sein. In Bayern und Baden-Württemberg ist das Risiko dagegen mit 0,53 beziehungsweise 0,54 Prozent am geringsten. Tendenziell haben die Beschäftigten in den ostdeutschen Bundesländern ein höheres Risiko als ihre Kollegen im Westen. Allerdings stehen das Saarland mit 0,86 Prozent und Bremen mit 0,83 Prozent an dritter beziehungsweise fünfter Stelle der Bundesländer mit den höchsten Risikowerten.

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