In Argentinien sind bei Protesten gegen die geplante Rentenreform 162 Menschen verletzt worden. Die geplanten Kürzungen betreffen besonders Bezieher von niedrigen Renten.
19.12.2017

In Argentinien haben die Gewerkschaften zu einem eintägigen Generalstreik aus Protest gegen die geplante Rentenreform aufgerufen. Zugleich kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen, wie die Tageszeitung "La Nación" am Montag (Ortszeit) berichtete. Dabei seien 162 Personen verletzt worden, 60 Demonstranten wurden festgenommen. Zahlreiche Demonstranten warfen Steine und Molotow-Cocktails auf die Sicherheitskräfte. Die Polizei ging mit Wasserwerfern vor. Das Zentrum von Buenos Aires war weiträumig abgesperrt.

Einsparungen bei der Sozialversicherung

Der Kongress wollte eigentlich am Montag über die Kürzungen bei Renten und Pensionen abstimmen. Die Beratungen wurden aber immer wieder durch Proteste der Opposition unterbrochen. Mit der Reform will Präsident Mauricio Macri das hohe Staatsdefizit senken

Künftig sollen nach den Vorstellungen der Regierung mindestens 100 Milliarden Peso (etwa 4,8 Milliarden Euro) im Sozialversicherungssystem eingespart werden. Davon wären besonders Bezieher geringer Renten und Pensionen betroffen. Außerdem soll ein unter der Vorgängerregierung von Cristina Kirchner (2007-2015) eingeführter Kinderunterstützungszuschlag wegfallen.

Bisher erhalten Rentner in Argentinien 80 Prozent ihres früheren Gehalts, bei hohen Einkommen gibt es eine Obergrenze. Seit 2009 wurden die Renten automatisch alle sechs Monate erhöht. Künftig soll die Inflationsrate als Grundlage für die Erhöhungen herangezogen werden. Die Gewerkschaften befürchten Kürzungen für rund 17 Millionen Rentner.

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