ANC-Flagge bei der 100-Jahrfeier der Partei 2012
epd-bild/Shaun Harris/PictureNET
Der südafrikanische Vizepräsident und Geschäftsmann Cyril Ramaphosa ist neuer Vorsitzender der Regierungspartei Afrikanischer Nationalkongress (ANC).
19.12.2017

Bei der Wahl setzte sich der 65-Jährige laut offiziellem Ergebnis vom Montagabend gegen die frühere Ministerin und Vorsitzende der Afrikanischen Union, Nkosazana Dlamini-Zuma, durch. Ramaphosa löst den bisherigen ANC-Vorsitzenden Jacob Zuma ab und könnte mit großer Wahrscheinlichkeit bei den Wahlen 2019 auch südafrikanischer Präsident werden.

Knappes Ergebnis

Ramaphosa bekam 2.440 Delegiertenstimmen, seine stärkste Herausfordererin, Dlamini-Zuma, 2.261. Jacob Zuma war nach zehn Jahren im Amt nicht mehr angetreten, er soll aber bis zu den Wahlen Präsident bleiben. Ramaphosa war als Aktivist gegen die Apartheid aktiv, er war Mitbegründer einer heute einflussreichen Gewerkschaft und Abgeordneter im ersten demokratisch gewählten Parlament. Seit 2014 ist er Vizepräsident, zudem gehört er zu den reichsten Einwohnern des Landes.

Das knappe Ergebnis und hitzige Debatten in den vergangenen Wochen deuten Experten zufolge auf große interne Differenzen innerhalb der Regierungspartei hin. Der ANC regiert seit dem Ende des Apartheid-Regimes 1994, kämpft jedoch mit schwindender Zustimmung unter den Wählern. Präsident Zuma steht wegen Korruption und Vetternwirtschaft in der Kritik. In seiner Abschiedsrede als ANC-Vorsitzender sagte Zuma auf dem Parteikongress am Wochenende, die großen Verluste bei den Lokalwahlen im vergangenen Jahr zeigten, dass die Bevölkerung unzufrieden sei mit dem Zustand des ANC. Er räumte ein, Korruption gebe es nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in der Regierung.

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