Nairobi, Frankfurt a.M. (epd). Die Regierung habe die häufigen sexuellen Übergriffe nicht verhindert, Ermittlungen seien in vielen Fällen schlampig geführt worden. Die Präsidentenwahl fand in dem ostafrikanischen Land im August statt, wurde vom Obersten Gericht jedoch für ungültig erklärt und musste im Oktober wiederholt werden. In beiden Abstimmungen wurde Präsident Uhuru Kenyatta wiedergewählt.
Keine medizinische oder psychologische Hilfe
Viele Opfer berichteten von Vergewaltigungen durch mehrere Täter oder mit Gegenständen, hieß es in der Untersuchung. Die Polizei habe sich in zahlreichen Fällen geweigert, Anzeigen aufzunehmen oder Hinweisen nachzugehen. Die Opfer der sexuellen Gewalt hätten oftmals keine medizinische oder psychologische Hilfe erhalten. Die Wahlen wurden von blutigen Ausschreitungen mit Dutzenden Todesopfern überschattet, bei denen Menschenrechtler die Polizei für unverhältnismäßige Gewalt kritisierten.
Kenia habe eine lange Geschichte der Straflosigkeit für Vergewaltiger, kritisierte "Human Rights Watch". Bereits 2007 seien Tausende Frauen während der Gewalt nach den Wahlen missbraucht worden. Die meisten von ihnen litten noch immer unter den Folgen, ohne dass sie Hilfe erhalten hätten. Die Unterstützung der Regierung für die Opfer der Auseinandersetzungen sei nicht für Überlebende sexueller Gewalt gewesen.
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