Zeichentrickfilme auf dem Tablet
epd-bild/Anke Bingel
Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) und die Allianz Deutscher Produzenten haben den Beschluss des EU-Parlaments zur sogenannten SatCab-Online-Verordnung (für Satellit-Kabel-Online) begrüßt. Das Parlament respektiere damit die exklusive territoriale Vergabe von Film- und Fernsehrechten.
12.12.2017

Diese sei für Investitionen in kreative audiovisuelle Inhalte von existenzieller Bedeutung, erklärte der VPRT am Dienstag in Berlin. Vielfalt und Qualität europäischer TV-Programme und Produktionen würden so im Interesse der Verbraucher gesichert. Als nächstes folgen nun die Verhandlungen mit dem Europäischen Rat und der EU-Kommission über die SatCab-Online-Verordnung.

"Vernunft hat sich durchgesetzt"

Mit seinem Beschluss wandte sich das Parlament am Dienstag gegen den Plan, für Rechte an Filmen und anderen Sendungen das "Ursprungslandprinzip" an die Stelle des "Territorialprinzips" zu setzen. Damit können diese Programme für die Online-Übertragung weiterhin in jedem Land einzeln verkauft werden. Die Verordnung regelt, wo und wie Sendeanstalten die Rechte für die Ausstrahlung ihrer Programme mittels bestimmter Technologien klären und erwerben müssen.

"Wir sind erleichtert, dass sich die Vernunft durchgesetzt hat", sagte Hans Demmel, VPRT-Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer des Senders n-tv. In einer bemerkenswerten Einheit hätten sich die deutsche und europäische kommerzielle TV- und Filmbranche - von Drehbuchautoren, Regisseuren, Schauspielern bis hin zu Produzenten, Vermarktern, Vertriebs- und Abspielunternehmen - für eine Begrenzung des Kommissionsvorschlags zum Sendelandprinzip ausgesprochen, so Demmel. Dem trage der Beschluss Rechnung.

Rückenwind für Produzenten

"Eine sehr wichtige Etappe auf dem Weg ist geschafft. Den Film- und Fernsehproduzenten Deutschlands und Europas gibt das Abstimmungsergebnis der europäischen Parlamentarier Rückenwind auf dem Weg zur Erhaltung des wichtigen Territorialitätsprinzips", sagte der Vorsitzende der Produzentenallianz, Alexander Thies. Für die künftige Finanzierung von Filmproduktionen deutschen und europäischen Ursprungs sei mit dem Votum Sicherheit gewährleistet, erklärte die Allianz Deutscher Produzenten in Berlin.

Das von der Kommission vorgeschlagene Ursprungslandprinzip sollte den Konsumenten einen besseren Zugriff auf Mediatheken im europäischen Ausland erlauben. Die Blockierung mit dem Hinweis "Dieses Video ist in Ihrem Land nicht verfügbar" wäre dann in vielen Fällen weggefallen, argumentierten Befürworter, etwa von der SPD. Die Konservativen traten dagegen für die Beibehaltung des Territorialprinzips ein, wonach Filmemacher ihre Produktionen online weiterhin in jedem Land extra vermarken können. Nach dem Beschluss soll für Nachrichten und ähnliche Sendungen allerdings das Ursprungslandprinzip angenommen werden.

Der VPRT appellierte an die Bundesregierung, bei den nun folgenden Verhandlungen der Mitgliedstaaten im Rat den Beschluss des EU-Parlaments und ähnliche Empfehlungen der Bundesratsausschüsse Europa und Kultur zu berücksichtigen.

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