Nach der tödlichen Vergewaltigung eines kleinen Mädchens in Indien wächst die Wut über die Gefahr für Frauen in dem Land.
11.12.2017

Die brutal zugerichtete Leiche der etwa fünfjährigen Hisar wurde am Wochenende unweit der Wohnung ihrer Eltern in einem Slum im nördlichen Bundesstaat Haryana gefunden, wie indische Medien am Montag berichteten. Von dort war sie am 8. Dezember verschleppt worden. Die Bestattung des Mädchens fand unter starkem Polizeiaufgebot statt. Dorfbewohner, Aktivisten und lokale Politiker protestierten gegen das Verbrechen und verlangten sofortige Maßnahmen der Polizei.

Das Ausmaß der Verletzungen des Kindes hat in Indien für Entsetzen gesorgt. Das Mädchen war offenbar mit einem in die Scheide eingeführten Holzstab gefoltert worden, so dass innere Organe zerstört wurden. Aus Protest schlossen die Bewohner des Dorfes ihre Geschäfte und blockierten größere Straßen. Hisar stammte aus einer Dalit-Familie, die früher als Unberührbare galten.

Kein Vertrauen in lokale Behörden

Gewalt gegen Frauen ist in Indien weit verbreitet. Die bestialische Vergewaltigung und der Mord an einer Studentin in einem Stadtbus in Neu-Delhi machte 2012 auch international Schlagzeilen. Ihr Tod führte in Indien zu wochenlangen Protesten. Die Regierung verschärfte als Reaktion darauf das Strafmaß bei Vergewaltigung. Dennoch reißt die Kette der schockierenden Fälle nicht ab.

Laut dem britischen Sender BBC fordert die Familie des Opfers in Haryana Ermittlungen durch die Nationalpolizei, da sie den lokalen Behörden nicht vertrauten. Die Angehörigen haben der Polizei ein Ultimatum bis Mittwoch gestellt, um Verdächtige festzunehmen. Die Sicherheitskräfte haben demnach drei Angehörige des Vaters befragt. Bislang sei jedoch noch niemand verhaftet worden. Unter dem öffentlichen Druck habe die Regierung eine Ermittlerteam gebildet.

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