Syrische Flüchtlinge in der Türkei
epd-bild/Thomas Lohnes
Die Vereinten Nationen beklagen sexuelle Gewalt gegen männliche syrische Flüchtlinge - auch außerhalb des Bürgerkriegslandes.
06.12.2017

Brutale Übergriffe gegen männliche Flüchtlinge innerhalb und außerhalb Syriens seien schockierend und weiter verbreitet als bisher angenommen, erklärte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Mittwoch in Genf. Die Befragung von Flüchtlingen und Augenzeugen habe ergeben, dass in Syrien etliche Konfliktparteien sexuelle Gewalt gegen Männer und Jungen anwendeten.

Das Alter der Opfer reicht einer UN-Studie zufolge von weniger als zehn Jahren bis zu über 80 Jahren. Homosexuelle, Bisexuelle und Angehörige anderer sexueller Minderheiten seien besonders gefährdet. Viele Täter gingen mit äußerster Härte vor. Schauplatz der Verbrechen seien oft Gefangenenlager oder Haftanstalten.

Vor allem Minderjährige missbraucht

Das UN-Hilfswerk führte weiter aus, dass männliche Flüchtlinge auch außerhalb Syriens zum Opfer sexueller Gewalt würden. Besonders Minderjährige würden missbraucht und erpresst. Die prekäre ökonomische Situation der Flüchtlinge erleichtere es den Tätern, ihre Opfer zu sexuellen Handlungen zu zwingen.

Die Studie basiert laut UNHCR auf die Befragung von Dutzenden von Informanten und knapp 200 Flüchtlingen im Irak, Libanon und Jordanien. Seit Beginn des Konflikts in Syrien 2011 flüchteten mehr als fünf Millionen Menschen vor der Gewalt ins Ausland. Innerhalb des Landes sind weitere Millionen Männer, Frauen und Kinder auf der Flucht. In Syrien kämpfen der Diktator Baschar al-Assad, Rebellengruppen und Terroristen um die Macht.

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