Bei Deutschlands größter privater Sendergruppe ProSiebenSat.1 steht der zweite Konzernumbau innerhalb von anderthalb Jahren an.
06.12.2017

Ab Anfang 2018 wird es bei ProSiebenSat.1 statt der bislang vier nur noch drei Geschäftsbereiche geben. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch in Unterföhring mit. Wie bereits im Sommer angekündigt, wird das schwächelnde TV-Geschäft mit der defizitären Online-Videothek Maxdome zur Sparte Entertainment zusammengelegt. Dadurch will der Konzern bis 2020 mehr als 50 Millionen Euro sparen.

"Mit der Drei-Säulen-Strategie stellen wie ProSiebenSat.1 auch für die Zukunft wettbewerbsfähig auf", erklärte Vorstandsvorsitzender Thomas Ebeling. Der Manager verlässt das Unternehmen im Februar, ein Nachfolger steht noch nicht fest.

Öffnung für Partnerinvestoren

Das TV-Produktionsgeschäft (Sparte Content Production & Global Sales) und das boomende Geschäft der Internetportale wie Verivox und Parship Elite (Sparte Commerce) soll für Partnerinvestoren geöffnet werden. ProSiebenSat.1 bestätigte seinen Ausblick für 2017 und erwartet weiterhin einen Anstieg des Konzernumsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich. Erst Mitte 2016 hatte das Unternehmen seine Geschäftsbereiche neu sortiert und in vier Sparten unterteilt. ProSiebenSat.1 erwirtschaftet mittlerweile mehr als die Hälfte seines Umsatzes außerhalb des klassischen TV-Geschäfts.

Vorstandschef Ebeling hatte sich im vergangenen November mit dem Aufsichtsrat darauf verständigt, das Unternehmen vorzeitig zu verlassen. Sein Vertrag läuft regulär bis Mitte 2019. Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Ebeling galt schon länger als angeschlagen. Er musste die Geschäftsaussichten nach unten korrigieren. Im Analystengespräch zur Veröffentlichung der Quartalszahlen im November nannte er arme und übergewichtige Menschen als eine Kernzielgruppe, die sich nicht ändern werde. Die Äußerung sorgte für Kritik. Es habe sich dabei um eine "plakative Zuspitzung" gehandelt, erklärte Ebeling später.

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