Eineinhalb Monate nach dem Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia in Malta hat ein Gericht am Dienstagabend Anklage gegen drei Verdächtige erhoben.
06.12.2017

Die drei Männer sollen den Anschlag gegen die Investigativreporterin ausgeführt haben, wie die Zeitung "Times of Malta" berichtete. Sie müssen nun in Untersuchungshaft. Sieben weitere Verdächtige kamen demnach gegen Kaution frei.

Unter den nun Angeklagten sind laut "Times of Malta" zwei Brüder. Die Verdächtigen seien polizeibekannt und in frühere Straftaten verwickelt gewesen, darunter ein gescheiterter Banküberfall und ein versuchter Mord an einem Polizisten. Ob die Männer auch die Auftraggeber des Anschlags waren, blieb der Zeitung zufolge unklar.

Recherchen zu Korruption und Geldwäsche

Maltesische Sicherheitskräfte hatten am Montag insgesamt zehn Verdächtige festgenommen. Die 53-jährige Caruana Galizia war am 16. Oktober bei der Explosion einer Autobombe getötet worden. Sie hatte unter anderem zu Korruption, Geldwäsche und Briefkastenfirmen recherchiert. Die maltesischen Behörden werden bei den Ermittlungen von der US-Bundespolizei FBI, der europäischen Polizeibehörde Europol und finnischen Sicherheitskräften unterstützt.

Medienberichten zufolge hatte sich die Journalistin zwei Wochen vor ihrer Ermordung wegen Todesdrohungen an die Polizei gewandt und Anzeige erstattet, jedoch ohne Erfolg. Ihre Ermordung hatte auf Malta Proteste gegen Korruption ausgelöst. Die Journalistenorganisation "Reporter ohne Grenzen" forderte die maltesischen Behörden auf, den Anschlag lückenlos aufzuklären.

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