Eineinhalb Monate nach dem Mord an der Investigativreporterin Daphne Caruana Galizia in Malta haben die örtlichen Behörden Verdächtige festgenommen. Insgesamt zehn Personen seien bei Razzien am Montagmorgen gestellt worden, teilte Maltas Premierminister Joseph Muscat in Valletta mit.
04.12.2017

Die 53-jährige Bloggerin und Journalistin war am 16. Oktober durch eine Autobombe ermordet worden. Sie hatte unter anderem zu Korruption, Geldwäsche und Briefkastenfirmen recherchiert.

Die Verdächtigen müssen innerhalb der nächsten 48 Stunden befragt werden. Im Falle einer Anklage würden die Behörden weitere Details über die Ermittlungen bekanntgeben, kündigte Muscat an. Die maltesischen Behörden werden laut Muscat bei den Ermittlungen von der US-Bundespolizei FBI, der europäischen Polizeibehörde Europol und finnischen Sicherheitskräften unterstützt.

Wegen Morddrohungen an Polizei gewandt

Medienberichten zufolge hatte sich die Journalistin zwei Wochen vor ihrer Ermordung wegen Todesdrohungen an die Polizei gewandt und Anzeige erstattet, jedoch ohne Erfolg. Ihre Ermordung hatte auf Malta Proteste gegen Korruption ausgelöst. Die Journalistenorganisation "Reporter ohne Grenzen" forderte die maltesischen Behörden auf, den Anschlag lückenlos aufzuklären.

Caruana Galizia hatte im vergangenen Jahr im Rahmen der "Panama Papers"-Recherchen enthüllt, dass zwei enge Mitarbeiter von Premierminister Muscat Offshore-Konten in Panama eröffnet hatten. Der sozialdemokratische Premier hatte diese Darstellung als Lüge bezeichnet.

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