Deniz Yücel
epd-bild/weltN24/Axel Springer
Die Bundesregierung hat ihre Forderung bekräftigt, den in der Türkei inhaftierten Journalisten Deniz Yücel freizulassen. Die Verbesserungen seiner Haftumstände seien nur ein kleiner Schritt, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert.
04.12.2017

Man nehme dies positiv zur Kenntnis, fordere aber weiterhin die Freilassung des "Welt"-Korrespondenten. Seibert zufolge hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der vergangenen Woche in einem Telefonat mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan erneut auf die "unbefriedigende Situation" der deutschen Gefangenen hingewiesen.

Mindestens vier Doppelstaatler

Man sei erfreut, dass Yücel nicht mehr in Einzelhaft sei und mit Mithäftlingen in Kontakt treten könne, ergänzte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes. Dies sei eine gute Nachricht. Aber: "Wir arbeiten weiter daran, Deniz Yücel nach Hause zu holen." Den Angaben zufolge befinden sich noch neun deutsche Staatsangehörige in türkischer Haft, denen Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Putschversuch gemacht werden. Unter den Inhaftierten seien mindestens vier Doppelstaatler.

Yücel, der die türkische und deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, ist seit Februar diesen Jahres in Haft. Dem "Welt"-Korrespondenten wird "Terrorpropaganda" und "Aufwiegelung der Bevölkerung" vorgeworfen. Eine Anklageschrift liegt bislang nicht vor. Nach türkischem Recht können Terrorverdächtige bis zu fünf Jahre lang in Untersuchungshaft bleiben. Yücel hat vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Beschwerde gegen seine Haftbedingungen eingereicht.

Teaserbild

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.