In Simbabwes neuer Regierung werden Schlüsselressorts mit Militärs besetzt. So übernimmt General Sibusiso Moyo, der den Rücktritt des langjährigen Machthabers Robert Mugabe forcierte, das Außenministerium, wie die Zeitung "The Herald" berichtete.
01.12.2017

Mugabe war in der vergangenen Woche vom Militär und seiner Partei zum Rücktritt gezwungen worden. Neuer Präsident ist Mugabes früherer Stellvertreter Emmerson Mnangagwa.

Auch der Chef der Luftwaffe, Perence Shiri, wird dem neuen Kabinett angehören. Er übernimmt das wegen der Lebensmittelknappheit wichtige Landwirtschaftsministerium. Informationsminister wird der Vorsitzende der mächtigen Vereinigung der Kriegsveteranen, Chris Mutsvangwa. Der neue Präsident hat das Kabinett von 33 auf 26 Minister verkleinert.

Auf Wandel gehofft

Die Opposition kritisierte die Besetzung des Kabinetts. Dieselben Leute, die die Probleme im Land verursacht hätten, machten einfach weiter, sagte Zeitungsherausgeber Trevor Ncube laut dem britischen Sender BBC. Der frühere Finanzminister und Oppositionspolitiker Tendai Biti erklärte, dies sei eine Enttäuschung für diejenigen, die nach dem Rücktritt Mugabes auf einen Wandel gehofft hätten.

Die Armee hatte am 14. November die Kontrolle über die simbabwische Regierung übernommen, Mugabe unter Hausarrest gestellt und mehrere seiner Vertrauten festgenommen. Mugabe war seit der Unabhängigkeit des einstigen Südrhodesiens von Großbritannien im Jahr 1980 an der Macht. Die Herrschaft des 93-Jährigen sicherte sich der einstige Nationalheld durch Wahlfälschung und brutale Gewalt gegen Oppositionelle, weiße Farmer und Journalisten.

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