Johann Sebastian Bach-Büste in Leipzig
epd-bild / Peter Endig
Das Bachfest Leipzig rückt im kommenden Jahr die Kantaten des Barockkomponisten Johann Sebastian Bach (1685-1750) ins Zentrum.
30.11.2017

Herzstück des zehntägigen Festivals vom 8. bis 17. Juni werde ein Kantaten-Ring sein, kündigte Bachfest-Dramaturg Michael Maul an. Drei international renommierte Ensembles führen dabei in zehn Konzerten 30 Bach-Kantaten auf. Das Festival steht 2018 unter dem Motto "Zyklen". Partnerland sind die USA.

Laut Maul wird der Kantaten-Ring vom Präsidenten des Bach-Archivs Leipzig, Sir John Eliot Gardiner, sowie den internationalen Stardirigenten Maasaki Suzuki aus Japan, dem Niederländer Ton Koopman und Hans-Christoph Rademann inszeniert. "Die Bach-Welt wird an diesem Wochenende nach Leipzig schauen", sagte Maul.

27 Jahre lang Thomaskantor

Die zehn Kantaten-Konzerte werden demnach an den Originalschauplätzen Thomas- und Nikolaikirche gegeben. Bach war im 18. Jahrhundert 27 Jahre lang Thomaskantor in Leipzig. Der Direktor des Bach-Archivs, Peter Wollny, sagte, Bach an diesen Orten "erleben zu können, ist eine ganz große Attraktion und ein Pfund dieser Stadt".

Das Kantaten-Projekt "zündet offenbar", fügte Maul hinzu. Wegen des rasanten Vorverkaufs sei das Kontingent für die Konzerttickets bereits zweimal erhöht worden. Die Gesamteinnahmen des Festivals seien bereits jetzt auf dem Stand, der in anderen Jahren erst Anfang März erreicht worden sei, sagte Maul.

Getreu dem Festivalmotto widmet sich das Bachfest neben den Kantaten in fünf weiteren Zyklen dem Schaffen Bachs, darunter seine Passionen. In Kooperation mit der Oper Leipzig kommt demnach an zwei Tagen die Johannes-Passion zur Aufführung. Im Zyklus "Wohltemperiertes Clavier" setzen die Interpreten Bachs Schaffen unter anderem mit Werken Chopins und Mozarts in Beziehung.

"Wunderbare Herausforderung"

Zudem werden an zwei Tagen Bachs Brandenburgische Konzerte aufgeführt. Zwei weitere Zyklen behandeln demnach Cellosuiten und "Clavierübungen" Bachs. In einem Bonus-Zyklus kommen außerdem Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) zur Aufführung, der in Leipzig arbeitete und starb.

Wie in den Vorjahren sind auch 2018 andere Leipziger Musikinstitutionen am Bachfest beteiligt. Im Gewandhaus gibt es demnach 14 Konzerte. Der Thomanerchor wird zur Eröffnung singen und das Festival traditionell mit Bachs H-Moll-Messe beenden. Thomaskantor Gotthold Schwarz bezeichnete das Werk am Mittwoch als "wunderbare Herausforderung" für die Sängerknaben. Zudem gibt es Konzerte im Mendelssohn-Haus und eine Kooperation mit der freien Leipziger Szene.

Beim diesjährigen Bachfest, das ganz im Zeichen des 500. Reformationsjubiläum gestanden hatte, wurden laut Wollny rund 71.000 Besuche aus 42 Ländern gezählt. Die Konzerte seien im Gesamtdurchschnitt zu mehr als 80 Prozent ausgelastet gewesen, fügte er hinzu. Im Vergleich zu den Vorjahren sei das eine deutliche Steigerung gewesen.

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