Für die wegen Terrorvorwürfen in der Türkei inhaftierte deutsche Journalistin Mesale Tolu gibt es neue Hoffnung.
29.11.2017

Wie der SWR von ihren Verwandten in Deutschland erfuhr, wurde der ebenfalls wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung angeklagte Ehemann Tolus, Suat Corlu, freigelassen. Laut Tolus Bruder Hüseyin Tolu hat ein Gericht in Istanbul dies an seinem ersten Prozesstag am Dienstag angeordnet. Corlu saß seit April in Untersuchungshaft.

Ali Rikza Tolu, der Vater von Mesale Tolu, sagte der "Schwäbischen Zeitung", er hoffe, dass nun auch seine Tochter beim nächsten Prozesstermin am 18. Dezember freigesprochen werde: "Denn der gleiche Richter, der Mesale festgenommen hat, hat nun ihren Ehemann freigesprochen." Er gehe daher davon aus, "dass wir am 18. Dezember den gleichen glücklichen Abend wie heute erleben werden", sagte der Vater der Journalistin.

Zehn Jahre Gefängnis

Mesale Tolu wird ebenfalls die Mitgliedschaft in einer Terrororganisation sowie die Verbreitung "terroristischer Propaganda" vorgeworfen. Die 33-Jährige hatte zuletzt für die linke Nachrichtenagentur "Etkin News Agency" (ETHA) gearbeitet. Sie war am 30. April bei einer Razzia in ihrer Wohnung festgenommen worden und sitzt seit Anfang Mai in Untersuchungshaft. Ihr drohen bei Verurteilung mehr als zehn Jahre Gefängnis.

Tolu hat türkische Wurzeln, besitzt seit 2007 allerdings nur noch die deutsche Staatsangehörigkeit. Seit dem Putschversuch im Juli 2016 bringt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kritische Medien mit Repressionen systematisch zum Schweigen.

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