Der CDU-Außenpolitiker David McAllister hat vor dem EU-Afrika-Gipfel an Europas historische Verantwortung für den Nachbarkontinent erinnert.
29.11.2017

"Wir Europäer haben eine besondere Verantwortung für Afrika, weil viele der Probleme dort ihre Ursache im Kolonialsystem haben. Beispielsweise durch die Trennung von Ethnien durch willkürliche Grenzziehungen", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Europaparlaments dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Heute sei die EU der mit Abstand größte Geber für afrikanische Länder, unterstrich McAllister. Die Geber-Empfänger-Beziehung müsse aber überwunden werden. "Da die Zukunft Europas unmittelbar mit der Zukunft Afrikas zusammenhängt, ist es wichtig, dass wir uns auf Augenhöhe begegnen." Der frühere niedersächsische Ministerpräsident verwies auf gemeinsame Herausforderungen wie den Klimawandel, die Migration und den internationalen Terrorismus.

"Investitionen in die Jugend"

Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union und der Afrikanischen Union treffen sich am Mittwoch und Donnerstag in Abidjan in der Elfenbeinküste zu ihrem fünften Gipfeltreffen, auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird erwartet. Offizielles Hauptthema sind "Investitionen in die Jugend".

Europa solle Afrika Hilfe zur Selbsthilfe leisten, damit man dort eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung erzielen könne, sagte McAllister. Hier könne besonders Deutschland etwa mit den Erfahrungen des dualen Ausbildungssystems einen Beitrag leisten. Das duale System in Deutschland vereint Arbeiten und Lernen in Betrieb und Berufsschule. Auch der akademische Austausch solle verstärkt werden, und zwar in beide Richtungen, verlangte der CDU-Politiker. "Wir möchten mehr Afrikanern die Chance geben, an unseren Hochschulen einen Teil ihrer Ausbildung zu machen. Aber umgekehrt wird ja zum Teil auch in Afrika mittlerweile hochwertige akademische Ausbildung angeboten."

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