Cannabis im Kriminaltechnischen Institut des Landeskriminalamtes Berlin
epd-bild/Juergen Blume
Eine neue Studie klärt über die Chancen der medizinischen Anwendung von Cannabis auf und warnt zugleich vor dem regelmäßigen Kiffen.
28.11.2017

"Medizinalhanf kann die Übelkeit oder Appetitlosigkeit von Krebs- oder HIV-Patienten lindern. Auch bei chronischen Schmerzpatienten kann es zu einer leichten Schmerzreduzierung kommen", sagte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), am Dienstag in Berlin zu den Forschungsergebnissen. Die von Wissenschaftlern in München und Heidelberg erstellte Untersuchung verdeutliche aber auch die Gefahren des Rauschmittels Cannabis.

Intensive Aufklärung nötig

Bei verschiedenen anderen Krankheiten, die im Moment diskutiert werden, seien positive Wirkungen der Cannabisarzneien nicht nachgewiesen, sagte Mortler. "Wir müssen auf jeden Fall intensiver über die Gefahren des Cannabiskonsums aufklären und die medizinische Versorgung cannabisabhängiger Menschen verbessern."

Die vom Bundesgesundheitsministerium geförderte Studie fasst den aktuellen Forschungsstand zum Thema Cannabis zusammen. Dazu wurden alle bedeutsamen in den vergangenen zehn Jahre in deutscher und englischer Sprache publizierten Forschungsarbeiten ausgewertet.

"In der öffentlichen Debatte werden die Folgen des Konsums zu Rauschzwecken von Cannabis häufig verharmlost", sagte Mortler. Und: Die Möglichkeiten des medizinischen Einsatzes sind bisher auf bestimmte Indikationen begrenzt. "In beiden Bereichen ist mir an einer klaren und realistischen Sicht der Dinge gelegen: Regelmäßiges Kiffen ist gerade für Kinder und Jugendliche wirklich gefährlich." Die Entwicklung einer Cannabisabhängigkeit sei keine Seltenheit, das Risiko für psychische Störungen, wie etwa Depressionen, Angsterkrankungen und Psychosen erhöhe sich.

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