Gerettete Flüchtlinge im Mittelmeer
epd-bild/Christian Ditsch
Der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (Venro) fordert vor dem EU-Afrika-Gipfel einen Neustart in den Beziehungen zwischen den Kontinenten. Die Bundesregierung müsse sich in Abidjan (Elfenbeinküste) für eine gerechte Zusammenarbeit bei Handel, Investitionen und Migration einsetzen.
27.11.2017

Das erklärte der Dachverband von rund 130 deutschen privaten und kirchlichen Organisationen am Montag in Berlin. An dem Gipfel von Afrikanischer Union (AU) und Europäischer Union am Mittwoch und Donnerstag will auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) teilnehmen.

Offizielles Hauptthema des Gipfels ist die Jugend. Derzeit kämen zehn bis zwölf Millionen junge Afrikaner im Jahr neu auf den Arbeitsmarkt, es entstünden jedoch nur 3,5 Millionen zusätzliche Jobs im Jahr, machte Venro geltend. Der Gipfel müsse dafür sorgen, "dass die Jugend Afrikas eine Perspektive bekommt".

Venro verlangte insbesondere eine Förderung kleiner und mittelständischer Unternehmen in Afrika durch die EU, etwa durch erschwingliche Kredite. Denn gerade diese Firmen könnten Jobs schaffen. Ausländische Investitionen per se führten hingegen nicht notwendigerweise zu mehr produktiver Beschäftigung, sie könnten sogar einheimische Arbeitsplätze zerstören.

Begrenzung von Migration

In der Handelspolitik fordert Venro mehr Zeit für die afrikanischen Länder, um ihre Zölle für Einfuhren aus der EU zu senken. Zum einen machten die Zölle oft einen beträchtlichen Teil des Staatshaushaltes aus. Zum anderen brauche die Wirtschaft in Afrika längere Fristen, um gegenüber den Firmen aus Europa konkurrenzfähig zu werden. Bis dahin sollten die afrikanischen Firmen vom Schutz der Zölle profitieren.

Mit Blick auf das Thema Migration kritisierte Venro, dass eigentlich für die Entwicklungspolitik gedachte Gelder zweckentfremdet würden. Sie dienten nun vor allem dem europäischen Ziel der Begrenzung von Migration. Zugleich forderte der Verband mehr legale Wege in die EU und Unterstützung der EU für afrikanische Länder, die ihrerseits Flüchtlinge aufnehmen.

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