Die UN-Konferenz über Killerroboter gibt nach Worten ihres Vorsitzenden keine Empfehlung an die Staaten zur Aufnahme von Verbotsverhandlungen.
17.11.2017

Zum Ende der Beratungen der Regierungsvertreter am Freitag in Genf sagte der Vorsitzende, der Inder Amandeep Gill, dem Evangelischen Pressedienst (epd), dass Gespräche über eine Ächtung von Killerrobotern unter dem UN-Dach in absehbarer Zeit nicht stattfinden würden.

Gegen die Aufnahme der Gespräche sperren sich nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch vor allem die großen Militärmächte USA, Russland, Großbritannien, Frankreich und auch Israel. China sei ebenso nicht an den Gesprächen interessiert.

Laut Diplomaten sind bislang noch keine Killerroboter in Konflikten zum Einsatz gekommen, die USA, Großbritannien Israel treiben den Angaben zufolge die Entwicklung der Maschinen voran. Schon in einigen Jahren könnte diese neue Kriegsführung zum Alltag auf den Schlachtfeldern gehören.

Gegner identifizieren und töten

Nach Plänen von Militärs sollen die von Algorithmen gesteuerten Roboter selbstständig Gegner identifizieren und töten, ohne dass Menschen eingreifen. Bereits seit einigen Jahren bewachen Roboter der Firma Samsung die Grenze Südkoreas zu Nordkorea. Über mögliche Opfer der südkoreanischen Roboter liegen keine Informationen vor.

Der Konferenz-Vorsitzende erklärte weiter, er hoffe auf eine Mandatsverlängerung für die UN-Gespräche der Regierungsvertreter über die "Tödlichen autonomen Waffensysteme". Die 125 Vertragsstaaten der UN-Waffenkonvention sollen ab Mittwoch nächster Woche entscheiden, ob die Gespräche unter Leitung von Gill weitergeführt werden. Gill will mit den Regierungsvertretern im nächsten Jahr eine Definition von Killerrobotern erarbeiten.

Die internationale Kampagne zum Stopp von Killerrobotern und Menschenrechtsorganisationen verlangen ein striktes Verbot der Waffen. Ein UN-Abkommen müsste die Entwicklung, die Produktion, den Handel, die Weitergabe und den Einsatz der Killerroboter ächten. Die Roboter seien nicht mit dem humanitären Völkerrecht und Menschenrechtsstandards vereinbar, sie würden Kriege verlängern und noch grausamer machen.

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