Ein Bündnis aus 15 Hilfsorganisationen hat die anhaltende Blockade von lebenswichtigen Lieferungen in den Jemen scharf kritisiert.
17.11.2017

Millionen Menschen in dem Bürgerkriegsland seien von Krankheiten, Hunger und Tod bedroht, erklärten die Unterzeichner eines am Freitag in Bonn veröffentlichten Aufrufs, darunter die Hilfswerke Care, Save the Children, Aktion gegen den Hunger und Handicap International. Sie appellierten an die von Saudi-Arabien geführte Koalition, die Blockade fast aller jemenitischen Seehäfen, Flughäfen und Landübergänge sofort zu beenden.

Die Sperrung verhindere seit nunmehr elf Tagen die Einfuhr von Lebensmitteln, Treibstoff, Medikamenten und Vorräten, hieß es. Die Wiedereröffnung der See- und Flughäfen der Stadt Aden sei zwar eine positive Entwicklung. Allerdings werde es den Hilfsorganisationen dadurch nicht möglich sein, die Menschen im gesamten Land zu erreichen.

Sieben Millionen Menschen droht Hungersnot

Die Blockade verschärfe die schlimmste humanitäre Krise der Welt, in der nach fast drei Jahren Krieg mehr als 20 Millionen Menschen Hilfe benötigen, hieß es weiter. Sieben Millionen Menschen befänden sich bereits am Rande einer Hungersnot.

Saudi-Arabien hatte vor mehr als einer Woche angekündigt, alle Verbindungen in den Jemen über Land, Wasser und Luft vorübergehend zu schließen. Damit soll die Einfuhr von Waffen aus dem Iran für die schiitischen Huthi-Rebellen unterbunden werden.

Im Jemen bekämpfen sich seit 2015 die Huthi-Rebellen und die sunnitisch geprägte Regierung, die von einer Koalition unter Saudi-Arabiens Führung und mit Hilfe der USA unterstützt wird. Der schiitische Iran unterstützt die Rebellen. Tausende Menschen wurden bislang getötet.

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