Weibliche Chefs sind noch immer in der Minderheit
epd-bild/Jens Schulze
Nur jede vierte Führungskraft in deutschen Unternehmen ist weiblich. Die Zahlen haben sich seit zwölf Jahren fast nicht geändert.
14.11.2017

Wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Dienstag in Nürnberg mitteilte, lag der Frauenanteil in den obersten Führungspositionen in der Privatwirtschaft im vergangenen Jahr bei 26 Prozent. Auf der zweiten Leitungsebene ist der weibliche Anteil mit 40 Prozent deutlich höher.

Im Osten mehr weibliche Führungskräfte

Den Angaben der IAB-Studie zufolge sind die Zahlen seit zwölf Jahren fast unverändert: Von 2004 bis 2016 stieg der Frauenanteil auf der ersten Führungsebene lediglich um zwei Prozentpunkte, auf der zweiten Ebene um sieben Prozentpunkte.

Für die Studie hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 16.000 deutsche Betriebe befragt. Demnach arbeiteten in Ostdeutschland mehr Frauen in Führungspositionen als in Westdeutschland. Während der weibliche Anteil in der obersten Ebene im Osten bei 30 Prozent lag, waren im Westen nur 25 Prozent der Stellen mit Frauen besetzt. Auf der zweiten Ebene im Osten waren 47 Prozent der Führungskräfte Frauen, im Westen waren es 39 Prozent.

Frauen führen kleine Unternehmen

Je größer der Betrieb ist, desto geringer ist der Frauenanteil auf der Chefebene: Dem IAB zufolge führten Frauen häufiger kleine Unternehmen. Während in Großbetrieben mit 500 Arbeitnehmern 13 Prozent der Führungskräfte Frauen waren, waren es in Betrieben mit weniger als zehn Mitarbeitern 28 Prozent. Die Chefinnen arbeiteten am häufigsten in Bereichen wie Gesundheit, Erziehung und Unterricht. Dort war ihr Anteil in der ersten Ebene mit 46 Prozent zwar niedriger als der ihrer männlichen Kollegen, doch auf der zweiten Ebene waren 71 Prozent der Führungskräfte weiblich.

Im öffentlichen Sektor gab es der Studie zufolge 2016 mehr Chefinnen als in der Privatwirtschaft: In den obersten Führungspositionen im öffentlichen Sektor lag der Frauenanteil mit 34 Prozent um acht Prozentpunkte höher als in privaten Betrieben, auf der zweiten Ebene ist ihr Anteil mit 44 Prozent vier Prozentpunkte höher.

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