Steinkohlekraftwerk in Duisburg-Walsum am Rhein
epd-bild / Udo Gottschalk
Der globale Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase steigt wieder an.
13.11.2017

Nach drei Jahren Stagnation ist in diesem Jahr wieder mit einer Zunahme der CO2-Emissionen um etwa zwei Prozent zu rechnen, wie aus dem jährlichen Bericht des Forscher-Netzwerkes "Global Carbon Project" hervorgeht, der am Montag auf dem Weltklimagipfel in Bonn vorgestellt wurde. "Das ist sehr enttäuschend", erklärte die Klimaforscherin und Mitautorin des Berichtes, Corinne Le Quéré.

Insgesamt werde ein Ausstoß von 41 Milliarden Tonnen Kohlendioxid für 2017 prognostiziert, führte Le Quéré aus. Das im Pariser Klimaabkommen festgesetzte Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad und wenn möglich sogar auf 1,5 Grad zu begrenzen, drohe verfehlt zu werden.

Vermehrter Treibhausgas-Ausstoß in China

Dem Bericht zufolge ist der CO2-Anstieg vor allem auf den vermehrten Treibhausgas-Ausstoß Chinas zurückzuführen. Nachdem die Emissionen der Volksrepublik in den vergangenen zwei Jahren gesunken seien, sei nun wieder eine Zunahme um 3,5 Prozent zu verzeichnen. Unter anderem werde in China wegen des Wachstums der industriellen Produktion mehr Kohle verbrannt. Mit einem Anteil von 28 Prozent der globalen Emissionen ist China der größte Treibhausgas-Produzent weltweit.

Für die USA sagen die Forscher einen Rückgang des CO2-Ausstoßes um 0,4 Prozent voraus, deutlich weniger als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre (minus 1,2 Prozent). Die indischen Kohlendioxid-Emissionen steigen demnach um zwei Prozent, in den vergangen zehn Jahren waren sie durchschnittlich um sechs Prozent gewachsen. In Europa verringert sich die Menge der ausgestoßenen Treibhausgase 2017 um 0,2 Prozent, im vergangenen Jahrzehnt lag die Minderung bei durchschnittlich 2,2 Prozent.

An der Untersuchung des "Global Carbon Project" waren 76 Wissenschaftler aus 15 Ländern beteiligt.

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