Im Ost-Kongo stehen 18 Männer vor Gericht, weil sie Dutzende Babys und Kleinkinder in dem Dorf Kavumu verschleppt und vergewaltigt haben sollen.
10.11.2017

Das Büro des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte im Kongo sprach am Freitag von einem wichtigen Schritt gegen die Straflosigkeit bei sexueller Gewalt, die in der Region weit verbreitet sei. Die Angeklagten, darunter ein Lokalpolitiker, müssen sich wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten.

Die Männer sollen einer Miliz angehört haben, die zwischen 2014 und 2016 insgesamt 46 Kinder unter zwölf Jahren vergewaltigt haben, darunter ein acht Monate altes Baby. Der am Donnerstag eröffnete Prozess dauert voraussichtlich bis Ende November.

Systematisch eingesetzte Gewalt

Menschenrechtler werten das Verfahren als Meilenstein. "Noch vor ein paar Jahren wäre ein solcher Prozess undenkbar gewesen", sagte Karen Naimer von der Organisation "Physicians for Human Rights" (Ärzte für Menschenrechte), die die lokalen Behörden bei der Vorbereitung des Verfahrens unterstützte. "Lange haben Vergewaltiger im Kongo angenommen, sie kämen davon." Der Fall Kavumu zeige, dass sich dies ändere.

Sexuelle Gewalt wird im Ost-Kongo von mehreren Milizen systematisch eingesetzt, um die Bevölkerung zu terrorisieren oder zu vertreiben. Die Kämpfer wollen sich damit oft Zugang zu lukrativen Minen verschaffen. Auch der kongolesischen Armee werden Massen-Vergewaltigungen und andere schwere Verbrechen vorgeworfen.

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