Der Medien-, Buch- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann hat seinen Gewinn in den ersten neun Monaten des Jahres um 6,4 Prozent auf 694 Millionen Euro gesteigert.
09.11.2017

Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Operating Ebitda) vermeldeten die Gütersloher am Donnerstag mit 1,64 Milliarden Euro einen Rekordwert (Vorjahr: 1,63 Milliarden Euro). Der Umsatz legte leicht auf 12,1 Milliarden Euro zu (plus 1,3 Prozent).

Zum Erfolg trug maßgeblich der europäische Fernsehkonzern RTL Group bei. Dessen Geschäfte entwickelten sich nach Unternehmensangaben in den Kernmärkten Deutschland und Frankreich besser als erwartet. Die Gruppe baute in den vergangenen Monaten ihr Digital- sowie Produktionsgeschäft aus und übernahm kürzlich das in Denver ansässige Werbetechnologie-Unternehmen SpotX vollständig.

Der Umsatz der RTL Group stieg im dritten Quartal um 1,5 Prozent auf 1,37 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn (Ebitda) legte um 17,4 Prozent auf 263 Millionen Euro zu. Für das Gesamtjahr erhöhte die Gruppe ihren Gewinnausblick. Der Betriebsgewinn werde im Vergleich zum Vorjahr um ein bis 2,5 Prozent steigen, teilte das Unternehmen in Luxemburg mit. Bisher war ein stagnierendes Ergebnis erwartet worden.

Auf den Bestsellerlisten der "New York Times"

Der Zeitschriftenkonzern Gruner + Jahr startete unter anderem das neue Magazin "Hygge" und baute das Ad-Tech-Unternehmen AppLike weiter aus. Die weltweit größte Publikumsverlagsgruppe, Penguin Random House, platzierte in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres 346 Titel auf den Bestsellerlisten der "New York Times".

Mit der Anteilsaufstockung auf 75 Prozent an Penguin Random House halte Bertelsmann nun strategische Mehrheiten an allen Unternehmensbereichen, teilte der Konzern mit. Neben 75 Prozent an der RTL Group hält der Konzern 100 Prozent an allen anderen Divisionen. "Bertelsmann wird zusehends wachstumsstärker, digitaler, internationaler und diversifizierter. Wir werden diesen Weg weitergehen", sagte Vorstandsvorsitzender Thomas Rabe.

Bertelsmann und das britische Medien- und Bildungsunternehmen Pearson hatten ihre jeweiligen Buchverlagsgruppen, Random House und Penguin, 2013 zur neuen Gesellschaft Penguin Random House zusammengelegt. An der neu entstandenen größten Publikumsverlagsgruppe der Welt hielt Bertelsmann vor der Anteilsaufstockung 53 Prozent, Pearson 47 Prozent. Zum Kaufpreis von rund 700 Millionen Euro übernahmen die Gütersloher im vergangenen Sommer weitere 22 Prozent.

Bertelsmann ist in rund 50 Ländern der Welt aktiv und beschäftigt rund 116.000 Mitarbeiter. Zum Konzernverbund gehören die Fernsehgruppe RTL Group, die Buchverlagsgruppe Penguin Random House, der Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr, das Musikunternehmen BMG, der Dienstleister Arvato, die Bertelsmann Printing Group, die Bertelsmann Education Group sowie das internationale Fonds-Netzwerk Bertelsmann Investments. Im Geschäftsjahr 2016 hatte Bertelsmann einen Umsatz von 17,0 Milliarden Euro erzielt.

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