Nach der Schließung maroder Wohnblöcke in Delmenhorst und dem gewaltsamen Tod einer früheren Bewohnerin sucht die Diakonie nach weiteren Menschen, die nun keine Bleibe mehr haben.
08.11.2017

Seit dem Beginn der Auseinandersetzungen um die Wohnblöcke am Wollepark im April seien zahlreiche Menschen von dort einfach verschwunden, sagte Diakonie-Geschäftsführer Franz-Josef Franke am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Etliche waren dort nicht gemeldet und haben in den Wohnungen mitgewohnt. Wir wissen nicht, wo diese Menschen geblieben sind."

In der Nacht zum Samstag war in Delmenhorst eine obdachlose Frau getötet worden. Sie lebte nach Angaben der Staatsanwaltschaft Oldenburg bis zuletzt in einem der nun verriegelten Blöcke. Die 51-jährige Polin war so schwer misshandelt worden, dass sie an ihren Verletzungen starb. Ein Bekannter hatte sie in einer offenen Garage auf dem Gelände eines früheren Rangierbahnhofs gefunden.

350 Bewohner

Laut der Staatsanwaltschaft ist noch völlig unklar, wer für die Tat verantwortlich ist. Am Dienstag hatten die Behörden eine Mordkommission eingerichtet. Der Verdacht gegen einen bereits festgenommenen Mann habe sich nicht erhärtet. Er sei wieder auf freiem Fuß.

Die heruntergekommenen Wohnblöcke waren am 1. November auf Betreiben der Stadt geschlossen worden. Weil die Häuser aus Sicht der Behörden nicht mehr den baurechtlichen Sicherheitsbestimmungen entsprachen, mussten alle der einst 350 Bewohner die Gebäude verlassen. Wie viele der früheren Bewohner nun obdachlos sind, ist ungewiss. Einige Mieter hätten andere Wohnungen gefunden, andere seien in Notunterkünfte der Stadt gezogen, sagte Franke. Doch hätten nicht alle, die bis zuletzt in den Wohnungen ausgeharrt haben, das Angebot der Stadt angenommen.

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