Axel Springer Verlag in Berlin
epd-bild/Rolf Zoellner
Bei Axel Springer sind weiter Kleinanzeigen im Netz Wachstumstreiber. In den ersten neun Monaten des Jahres legten aber auch die journalistischen Angebote des Medienkonzerns beim Umsatz zu.
08.11.2017

Der Medienkonzern Axel Springer hat sein Ergebnis in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres gesteigert. Der Umsatz stieg um sieben Prozent auf 2,55 Milliarden Euro, wie Springer am Mittwoch in Berlin mitteilte. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte in den Monaten Januar bis September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent zu und betrug 473 Millionen Euro.

Maßgeblich für das verbesserte Ergebnis waren vor allem die Kleinanzeigenportale etwa für Immobilien und Jobs im Netz, die ihren Umsatz in den ersten neun Monaten um 15,5 Prozent auf 745 Millionen Euro steigern konnten. Im Segment Vermarktungsangebote, in dem zum Beispiel Portale wie "idealo" und "aufeminin" gebündelt sind, wuchs der Umsatz um 9,6 Prozent auf 669 Millionen Euro.

Gleichbleibende Werbeerlöse

Auch die journalistischen Angebote des Konzerns im In- und Ausland steigerten ihren Umsatz um 1,9 Prozent auf knapp 1,10 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,08 Milliarden). Das Ebitda stieg um 23,2 Prozent auf 165 Millionen Euro. Dafür sorgte das Wachstum digitaler Geschäftsmodelle insbesondere im Ausland, etwa beim "Business Insider". Springer hatte das US- Wirtschafts- und Finanznachrichtenportal vor zwei Jahren gekauft. Die Werbeerlöse hätten sich sowohl im Print- wie auch im Onlinegeschäft erfreulich entwickelt. Sie liegen mit insgesamt 462 Millionen Euro nach den ersten neun Monaten bereits auf den Niveau des gesamten Geschäftsjahres 2016.

Wichtigster Wachstumstreiber waren über alle Segmente hinweg die Digitalgeschäfte, die 77,1 Prozent zum Ebitda beitrugen (Vorjahreszeitraum: 72,4 Prozent). Die Auslandserlöse des Konzerns legten um 10,3 Prozent auf 1,26 Milliarden Euro zu und generierten damit die Hälfte des Konzernumsatzes.

Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner sagte, es handle sich um das beste Neunmonatsergebnis in der Geschichte des Konzerns. Besonders freue ihn der Umsatz- und Ergebnisanstieg bei den Nachrichtenmedien. "Der anhaltende Erfolg von 'Business Insider' sowie die außergewöhnlich gute Entwicklung im Werbemarkt - vor allem bei 'Bild' - haben daran maßgeblichen Anteil", sagte Döpfner. Die Print-Auflagen der Springer-Zeitungen sinken seit Jahren.

Keine Übernahme von Sport1

Spekulationen über eine Übernahme von Sport1 erteilte Döpfner eine Absage. Das Thema Sport sei für Springer interessant, ein Einstieg bei dem TV-Sender aber nicht geplant. Sport1 gehört derzeit zu Constantin Medien.

Springer hat in diesem Jahr den US-Werbedienstleister Shareasale gekauft. Dem Erwerb des französischen Unternehmens Concept Multimedia, das Online-Portale für Immobilien betreibt, muss die französische Kartellbehörde noch zustimmen.

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