Luther-Oratorium in Halle
epd-bild/Jens Schulze
Mit der Uraufführung von "Luther - ein Oratorium" soll ein weiterer musikalischer Höhepunkt im Jahr des 500. Reformationsjubiläums gesetzt werden.
20.10.2017

Am Sonntag und Montag wird das Werk des argentinischen Komponisten Oscar Strasnoy nach einem Libretto von Christoph Hein in der Georg-Friedrich-Händel-Halle in Halle seine Premiere feiern, wie die Veranstalter ankündigten.

Das Oratorium mit der Staatskapelle Halle und dem Ernst Senff Chor Berlin in der Regie von Andreas Morell ist ein Auftragswerk der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt und der Arthaus Musik GmbH. Das zeitgenössische Werk befasst sich mit dem Leben und Wirken von Martin Luther (1483-1546).

Luther war Machtmensch

Nach Angaben von Manon Bursian, Direktorin der Kunststiftung, wurde die Komposition vor sieben Jahren auf den Weg gebracht und erst vor wenigen Wochen fertig. Schriftsteller Christoph Hein betonte, das Libretto spiegele seine Sicht auf Luther und die Welt. "Luther war ein großer Machtmensch, selbstbewusst, auch arrogant. Das gehörte dazu, um eine solche Reformation anzustoßen." Das Stück ende mit dem ökumenischen Gedanken, sagte Hein.

Die Gesamtleitung hat Michael Wendeburg, erster Kapellmeister der Oper Halle. Ursprünglich sei der polnische Filmkomponist Wojciech Kilar ("Der Pianist") für das Luther-Oratorium angefragt gewesen, der einen besonderen religiösen Bezug in das Stück eingebracht hätte, sagte Bursian. Kilar starb im Jahr 2013 im Alter von 81 Jahren.

In dem Luther-Oratorium werden in acht Szenen die bewegte Zeit vom Reformationsjahr 1517 bis zum Reichstag zu Speyer 1529 geschildert. Luthers Verteidigung seiner Kirchenkritik vor Papst Leo X. und dem deutschen Kaiser Karl V. biete spannendes Konflikt-Potential, betonten die Veranstalter. Zudem gebe es auch einen lokalen Bezug, wenn der verbannte Luther 1521 durch Halle flüchte.

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