Aung San Suu Kyi
epd-bild / Rolf Zöllner
Nach internationaler Kritik an der Verfolgung der muslimischen Rohingya-Minderheit in Myanmar hat de-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi ihre Landsleute zu nationaler Einheit aufgerufen.
13.10.2017

In einer Fernsehansprache kündigte sie nach Medienberichten vom Freitag an, mit Bangladesch über eine Rückführung von Hunderttausenden Flüchtlingen verhandeln zu wollen. Im Lauf des Freitags wollte sich auch der UN-Sicherheitsrat mit der Lage der Rohingya befassen.

Suu Kyi erklärte, sie habe ein Hilfskomitee für den westlichen Rakhine-Staat gebildet, dem sie selbst vorstehen werde. In dieser Region wurden Rohingya massiv angegriffen. Mehr als 520.000 flohen nach Bangladesch. In ihrer Rede am Donnerstagabend vermied die Friedensnobelpreisträgerin aber wiederum die Bezeichnung "Rohingya". Die muslimische Volksgruppe ist im buddhistisch dominierten Myanmar nicht als Minderheit anerkannt.  

"Ethnische Säuberungen"

Vor kurzem hat der einflussreiche Armeechef Min Aung Hlaing seine harte Haltung gegenüber den Rohingya bekräftigt. Ende August hatte eine Rohingya-Miliz Armee- und Polizeiposten angegriffen. Daraufhin schlugen das Militär und bewaffnete Bürger brutal zurück. Rohingya-Dörfer wurden niedergebrannt, Menschen getötet. Angesichts von Morden, Massenvergewaltigungen, Folter und Zwangsvertreibungen sprechen UN-Experten und Menschenrechtler von Verbrechen gegen die Menschlichkeit und "ethnischen Säuberungen".

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