Frauen mit Kopftuch in Berlin
epd-bild/Sebastian Backhaus
Die Anwältin und Gründerin der liberalen Moschee in Berlin, Seyran Ates, hat sich für ein striktes Kopftuchverbot im öffentlichen Dienst ausgesprochen.
06.10.2017

Die Frauenrechtlerin Seyran Ayes warnte vor einer zunehmenden Islamisierung der deutschen Gesellschaft. "Wir müssen hinschauen", sagte sie am Donnerstagabend in Münster. Es sei ein kritischer Punkt erreicht, wenn selbst Kinder in Kitas und in Grundschulen heute Kopftücher trügen. Die Kleidung sei kein Bestandteil der fünf Säulen des Islams, betonte die Imamin. Die Politik müsse das Problem, dass Parallelstrukturen in Schulen und Justiz entstünden, ernst nehmen.

"Geschlechtertrennung durch die Hintertür"

Es sei nicht hinnehmbar, wenn Kinder vom Schwimmunterricht abgemeldet würden. Auf diese Weise werde wieder eine Geschlechtertrennung "durch die Hintertür eingeführt, obwohl das Grundgesetz die Gleichheit von Mann und Frau garantiert", kritisierte sie und forderte: "Der Islam braucht eine Reformation."

In Berlin wird derzeit über ein Kopftuchverbot an Schulen gestritten. Das Berliner Neutralitätsgesetz verbietet das Tragen von religiösen Symbolen an Schulen in der Bundeshauptstadt. Laut einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2015 ist jedoch ein generelles Kopftuchverbot nicht zulässig und nur gerechtfertigt, wenn der Schulfrieden gestört wird.

Teaserbild

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.