Rohingya auf der Flucht.
epd-bild/Amnesty International
Die Vereinten Nationen prangern die Gewalt gegen die Rohingya an.
04.10.2017

Zwei Expertenkommissionen der UN haben Myanmar Verbrechen gegen die Menschlichkeit an den Rohingya vorgeworfen. Auch Kinder und Frauen seien Opfer von Tötungen, Vergewaltigungen, Vertreibungen und anderen schwere Gewalttaten der Sicherheitskräfte geworden, betonten die Mitglieder der beiden UN-Kommissionen am Mittwoch in Genf.

Der Kinderrechtsauschuss und der Ausschuss zur Abschaffung der Diskriminierung von Frauen der UN forderten ein sofortiges Ende der Gewalt gegen die muslimische Bevölkerungsgruppe sowie Strafverfahren gegen die Verantwortlichen. Unterdessen berichtete die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch von einem Massaker in einem Rohingya-Dorf.

Berichte über Massaker

Soldaten hätten am 27. August Dutzende Bewohner eines Dorfes im Rakhine-Staat getötet, vorher seien die Opfer geschlagen und sexuell angegriffen worden, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Mittwoch in Dhaka. Das Massaker habe sich zwei Tage nach einem Angriff von Rohingya-Kämpfern auf einen Militärposten ereignet. Angriffe von Rohingya-Rebellen hatten die jüngste Militäroffensive in Rakhine ausgelöst.

Rund 520.000 Menschen sind laut den UN in den vergangenen Wochen aus Myanmar nach Bangladesch geflohen. Die Vereinten Nationen sprechen von der am schnellsten eskalierenden Flüchtlingskrise weltweit. Die Rohingya werden im mehrheitlich buddhistischen Myanmar nicht als Minderheit anerkannt, haben keine Bürgerrechte und werden seit Jahrzehnten drangsaliert und verfolgt. UN-Generalsekretär António Guterres, der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Seid Ra'ad al-Hussein, sowie der UN-Sicherheitsrat verlangen seit Wochen von den Streitkräften und der Regierung Myanmars unter der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi ein Ende der Offensive gegen die Rohingya.

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