Entführungen mit Todesfolge können in Nigeria künftig mit dem Tod bestraft werden. Das hat der Senat beschlossen. Präsident Muhammadu Buhari muss die Verschärfung noch in Kraft setzen.
29.09.2017

Dem neuen Gesetz zufolge können künftig Personen zum Tode verurteilt werden, die für eine Entführung verantwortlich sind, bei der das Opfer getötet wurde.

Das neue Gesetz folgt auf eine Reihe von Entführungen hochrangiger Politiker und deren Familienmitgliedern. Unter anderem waren Angehörige des früheren Präsidenten Goodluck Jonathan gekidnappt worden. Auch eine Gruppe von Schulkindern in der Metropole Lagos wurde verschleppt, für deren Freilassung Lösegeld gezahlt wurde.

In Lagos gilt Todessrafe bereits

In Lagos gilt bereits die Todesstrafe, wenn ein Entführungsopfer stirbt. Bundesweit kann die Todesstrafe bei bewaffnetem Raub, Mord und Meuterei verhängt werden. In einigen Bundesstaaten im Norden gilt das islamische Recht der Scharia, das die Kapitalstrafe unter anderem auch bei Ehebruch, Vergewaltigung und Homosexualität vorsieht. Insgesamt zählte Amnesty International im vergangenen Jahr in Nigeria 527 Todesurteile, drei Menschen wurden hingerichtet.

Unvollständige Statistiken weisen 225 Entführungen in 24 der 36 Bundesstaaten allein im Oktober und November vergangenen Jahres auf. Von den in diesen Fällen geforderten umgerechnet 200 Millionen Euro, wurden von Angehörigen und Behörden 66 Millionen Euro gezahlt.

Zuletzt wurde am Mittwochabend ein katholischer Priester im südlichen Bundesstaat Edo entführt. Die Kirche wies Lösegeldforderungen zurück mit dem Hinweis, dass sie eine Organisation sei, die keine Profite erwirtschafte. Die Diözese fordert eine bedingungslose Freilassung und organisiert Gottesdienste, um für den Priester zu beten.

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