Der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura plant die mittlerweile achte Runde der Syrien-Gespräche.
28.09.2017

Die Vereinten Nationen starten einen neuen Versuch zur Vermittlung im Syrien-Konflikt. Der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura kündigte am Mittwoch (Ortszeit) in New York die mittlerweile achte Runde der Syrien-Gespräche innerhalb des kommenden Monats an. Er rief alle Seiten auf, ohne Vorbedingungen und mit einer realistischen Einschätzung der Lage nach Genf zu kommen. Die syrische Opposition hatte de Mistura zuletzt für seine Aussage kritisiert, sie habe den Krieg in Syrien nicht gewonnen. Sie wertete dies als Parteinahme zugunsten des Assad-Regimes.

Aufruf zum Waffenstillstand

De Mistura sprach sich vor dem UN-Sicherheitsrat für einen landesweiten Waffenstillstand aus. Damit müsse auch eine unbeabsichtigte Teilung Syriens vermieden werden. Die syrische Regierung forderte er auf, sich auf eine echte Machtteilung auf allen Ebenen einzulassen. Zudem müsse ein Fahrplan für eine neue Verfassung und Neuwahlen unter Aufsicht der UN erstellt werden. Die Opposition müsse in Genf ihrerseits mit einheitlichen Forderungen auftreten. De Mistura warnte, zu den Verhandlungen unter Vermittlung der UN gebe es keine Alternative.

Zur Lage in Syrien vermeldete der UN-Sondergesandte trotz der Einrichtung mehrerer demilitarisierter Zonen kaum Entspannung. Sowohl die Offensiven der islamistischen Al-Nusra-Front als auch neue Luftangriffe seien besorgniserregend. An vielen Orten werde nach wie vor heftig gekämpft. Als Erfolg wertete er das Zurückschlagen des sogenannten Islamischen Staats. De Mistura rief alle an den Kämpfen beteiligte Gruppen auf, die Zivilbevölkerung besser zu schützen. Die seit sechseinhalb Jahren währenden Kämpfe haben laut UN schon Hunderttausende Opfer gefordert und Millionen Menschen körperlich oder psychisch beeinträchtigt.

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