Intendant Johan Simons setzte bei der Ruhrtriennale auf Risiko und ist mit dem Ergebnis zufrieden.
27.09.2017

Ruhrtriennale-Intendant Johan Simons bewertet die Festivalsaison 2017 und seine dreijährige Intendanz unter dem Motto "Seid umschlungen" als Erfolg. "Mit der Ruhrtriennale wollte ich von 2015 bis 2017 das Ruhrgebiet umschlingen, auf die Menschen zugehen, sie aktiv einladen, zu uns zu kommen", erklärte Simons am Mittwoch in Bochum. "Das ist uns immer wieder gelungen - auch bei schwierigen Stoffen."

Mit neuen Formaten wie Guerillakonzerten, einem Festivalzentrum und Gratisprogrammen hatte der Intendant versucht, auch jüngere Publikumsgruppen für die Ruhrtriennale zu begeistern. Nach seiner Ansicht dürfe die Ruhrtriennale nicht kalkuliert sein, sondern müsse auch etwas riskieren, sagte Simons weiter. "Sie soll flexibel bleiben und offen für aktuelle politische Themen."

Die Ruhrtriennale 2017 befasste sich unter den Leitbegriffen "Freude", "Schöner", "Götterfunken" mit Utopien und Zukunftsvisionen. Insgesamt gab es nach Angaben der Festivalleitung rund 135 Schauspiel-, Opern- und Musikveranstaltungen sowie Installationen an 14 verschiedenen Spielstätten in Bochum, Dinslaken, Dortmund, Duisburg, Essen, Gladbeck und Mülheim an der Ruhr. Beteiligt waren mehr als 700 Künstler aus rund 30 Ländern.

34.000 Karten verkauft

Das Festival geht am am Samstag zu Ende. Von verfügbaren 37.500 Tickets wurden bisher 34.000 verkauft. Die bestbesuchte Produktion der Spielzeit war die Debussy-Oper "Pelléas et Mélisande" mit rund 5.300 verkauften Tickets. Rund 45.000 Menschen besuchten zudem den Angaben zufolge die Installationen und Veranstaltungen mit freiem Eintritt. Ein besonderer Publikumsmagnet war demnach die Raum-, Klang- und Licht-Installation "White Circle" von raster-noton in der Kraftzentrale des Landschaftsparks Duisburg-Nord, die 22.000 Besucher anzog.

Bis zum offiziellen Festivalabschluss finden noch acht Vorstellungen statt. Letzte Veranstaltung im Programm ist ein Konzert des venezolanischen DJs "Arca" in der Turbinenhalle der Jahrhunderthalle Bochum. Am kommenden Montag beschließt Johan Simons seine Intendanz mit einem kostenlosen Konzert des Saxofonquartetts "Bl!ndman" auf dem Vorplatz der Jahrhunderthalle. Zur Spielzeit 2018/19 wird Simons Intendant am Bochumer Schauspielhaus.

Intendantin der Ruhrtriennale 2018 bis 2020 wird die Dramaturgin Stefanie Carp. Der Schweizer Regisseur und Musiker Christoph Marthaler soll als Chef-Regisseur fungieren.

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