Sein Sender wird bestreikt: WDR-Intendant Tom Buhrow
epd-bild/Meike Böschemeyer
Wegen der sich hinziehenden Tarifverhandlungen mit dem WDR sind am Freitag zahlreiche Mitarbeiter des Senders in den Warnstreik getreten. Nach Angaben der Gewerkschaften beteiligten sich rund 500 Beschäftigte.
22.09.2017

Rund 500 festangestellte und freie Beschäftigte des Westdeutschen Rundfunks (WDR) sind am Freitag erneut in den Warnstreik getreten. An allen WDR-Standorten legten die Journalisten am Vormittag für fünf Stunden ihre Arbeit nieder, wie der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) in Düsseldorf mitteilte. Der nordrhein-westfälische Landesverband des DJV und die Gewerkschaft ver.di hatten zu dem Warnstreik aufgerufen, um im Vorfeld der fünften Runde der Tarifverhandlungen Druck auf den Sender zu machen. Der WDR wollte sich zu den Forderungen der Gewerkschaften auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) zunächst nicht äußern.

Notpersonal produzierte Nachrichten

Bei einer zentralen Kundgebung in Köln versammelten sich laut DJV etwa 400 Beschäftigte, in den Lokalstudios des WDR legten rund 90 Mitarbeiter die Arbeit nieder. Der DJV sprach von einer großen Resonanz auf den Streikaufruf. Die WDR-Jugendwelle 1Live habe eine Stunde lang keine Wortbeiträge, sondern lediglich Musik senden können. Die Nachrichtenredaktion des WDR-Hörfunks sei von 7 bis 12 Uhr unbesetzt gewesen, die Hörfunknachrichten mussten von Notpersonal produziert werden.

Bereits die vierte Verhandlungsrunde im August war von einem Warnstreik mit mehreren hundert Teilnehmern begleitet worden. Der WDR weigere sich nach wie vor, ein angemessenes Angebot vorzulegen, kritisierte Volkmar Kah, Geschäftsführer des DJV-NRW. Er warf dem Sender vor, er wolle "unterschiedliche Erhöhungen für Freie und Festangestellte durchsetzen und so beide Gruppen gegeneinander ausspielen".

Die Gewerkschaften verwiesen auf eine größere Arbeitsverdichtung und ausufernde Kosten für Bau- und Umzugsprojekte beim WDR. Es sei "allerhöchste Zeit für ein angemessenes Angebot des Senders", betonte Kah. Auch ver.di-Verhandlungsführer Bernd Fiegler erklärte, man erwarte vom WDR "ein deutlich verbessertes Angebot".

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