Nur noch selten in freier Natur in Europa anzutreffen: Braunbären
epd-bild / Steffen Schellhorn
Die Klimaerwärmung ist nach den Erkenntnissen einer internationalen Forschergruppe verantwortlich dafür, dass es in Europa kaum noch Braunbären gibt.
07.09.2017

Wegen eines Anstiegs der Wintertemperatur in weiten Teilen Europas um zwei bis vier Grad innerhalb der vergangenen 12.000 Jahre hätten die Braunbären weniger Nachwuchs bekommen und seien letztlich immer weniger geworden, erklärte Jörg Albrecht vom "Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum" am Donnerstag in Frankfurt am Main.

Der Temperaturanstieg habe außerdem dazu geführt, dass immer größere Flächen für Ackerbau genutzt worden seien. Das habe den Lebensraum der Bären zusätzlich verkleinert.

"Geschrumpft und zerstückelt"

Die Studie von Albrecht und seinen fünf europäischen Kollegen, die im Fachblatt "Scientific Reports" veröffentlicht wurde, basiert auf Modellen, die die Wissenschaftler mit Daten zum Klima, der Landnutzung und dem Vorkommen von Braunbären gespeist haben. Genauere Erkenntnisse lieferten etwa 4.200 Knochenfunde, sagte Albrecht. "Ein erstes großes Aussterben fand in Südwest-Europa vor 7.000 bis 5.000 Jahren statt. Richtig bergab ging es mit dem Braunbären aber seit dem Römischen Reich vor 2.000 Jahren. Danach ist der Verbreitungsraum der Tiere rasant geschrumpft und zerstückelt worden."

Am Ende der letzten Eiszeit vor rund 12.000 Jahren war der Braunbär (Ursus arctos) nach Angaben des Forscherteams noch überall in Europa anzutreffen. Heute gebe es nur noch vereinzelte Populationen in den Pyrenäen, in Nordskandinavien und Osteuropa. Die Studie wurde in Kooperation mit dem Institut für Naturschutz der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Krakau, der Norwegischen Universität für Umwelt- und Biowissenschaften in As und der Universität Rostock realisiert.

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