Die Jury in Kassel würdigt einen "Klassiker der literarischen Hochkomik".
29.08.2017

Der Autor Eckhard Henscheid erhält den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor 2018. Damit werde der "Klassiker der literarischen Hochkomik" für sein ungemein vielfältiges und virtuos gestaltetes Werk ausgezeichnet, teilte die Stiftung Brückner-Kühner am Dienstag in Kassel mit. Die Preisverleihung findet am 3. März 2018 im Kasseler Rathaus statt. Die Laudatio wird der ehemalige Chefredakteur des Satriremagazins "Titanic", Oliver Maria Schmitt halten.

"Eckhard Henscheid hat als humoristischer Autor, als virtuoser, innovativer Stilist wie als satirischer Sprach- und Kulturkritiker die deutschsprachige Gegenwartsliteratur entscheidend mitgestaltet", heißt es in der Begründung der Jury. Sein Formenreichtum sei schier unermesslich, vielfältig und feinsinnig. In enzyklopädischer Sammellust habe er Dummdeutsch, die Kulturgeschichte der Missverständnisse oder ein Jahrhundert der Obszönität zusammengetragen und ebenso kritisch wie komisch demaskiert. Ohne seinen prägenden Einfluss wäre das Werk vieler jüngerer Autoren und Preisträger des Kasseler Literaturpreises kaum denkbar.

Erster Preisträger Loriot

Eckhard Henscheid, geboren 1941 in Amberg, startete Mitte der 60er Jahre seine schriftstellerische Tätigkeit und arbeitete unter anderem bei der Satirezeitschrift "Pardon". Seit 1971 ist er freier Schriftsteller. Henscheid zählt zur Künstlergruppe der "Neuen Frankfurter Schule", die das Komische in Literatur und Kunst neu justierte. 1979 war er Mitbegründer des Satiremagazins "Titanic". Seinen ersten Roman "Im Kreis" veröffentlichte er 1968 unter Pseudonym im Selbstverlag.

Der "Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor", gestiftet von dem Schriftstellerpaar Christine Brückner und Otto Heinrich Kühner, wird seit 1985 jährlich vergeben. Er ist mit 10.000 Euro dotiert und zeichnet Autoren aus, deren Werk auf hohem künstlerischen Niveau von Komik und Groteske geprägt ist. Der erste Preisträger war Loriot. Den Preis erhielten unter anderem auch Robert Gernhardt, Herbert Achternbusch, Dieter Hildebrandt und zuletzt Karen Duve.

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