Bundeskanzlerin Merkel (Archivbild)
epd-bild/Rolf Zoellner
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ihre Forderungen zum Frage-Format im TV-Duell am kommenden Sonntag verteidigt.
29.08.2017

Es sei "guter Stil", dass man bei TV-Einladungen über die Modalität spreche, "wie die Dinge ablaufen können", sagte Merkel am Dienstag in der Bundespressekonferenz in Berlin. Dabei habe sie "bestimmte Vorstellungen" gehabt.

Der Fragemodus, bei dem sich die vier Moderatoren abwechseln, habe sich in der Vergangenheit "sehr gut bewährt", weil er sich auf den Dialog zwischen den beiden Kanzlerkandidaten konzentriert habe. Sie habe dies im Kern so beibehalten wollen, sagte die Kanzlerin und CDU-Vorsitzende.

Vier Sender übertragen

Zugleich verteidigte sie die Ankündigung, bei einer Formatänderung nicht an dem TV-Duell teilzunehmen. Das sei immer so bei Einladungen, "dann sagt man ja oder nein", betonte Merkel. Die Freiheit, dies zu entscheiden, sei genauso wichtig wie die Freiheit der Presse und ihre Unabhängigkeit. Zudem verwies sie auf die sogenannten Town-Hall-Formate im Fernsehen, bei denen sie und SPD-Herausforderer Martin Schulz sich den Fragen der Bürger im Fernsehen stellen.

Das Fernsehduell wird am Sonntag um 20.15 Uhr von ARD, ZDF, RTL und Sat1 übertragen und von Maybrit Illner (ZDF), Peter Kloeppel (RTL), Sandra Maischberger (ARD) und Claus Strunz (ProSiebenSat1) moderiert. Jeweils zwei Moderatoren-Gespanne werden wie bereits 2013 im Wechsel Fragen stellen. Die Sender hatte ursprünglich vorgeschlagen, dass die Paare jeweils 45 Minuten am Stück die Kontrahenten befragen. Dies hatten die Merkel-Vertreter abgelehnt. Die Sender wiederum wiesen die Forderung von FDP, Grünen und Linkspartei zurück, ihre Spitzenkandidaten müssten ebenfalls am Duell teilnehmen.

Kritik vom Journalisten-Verband

Der Deutsche Journalisten-Verband bedauerte, dass es bei dem Fernsehduell keine Veränderungen geben soll. Es könne doch nicht sein, dass eine solche Sendung der Devise folgt: "Das haben wir immer schon so gemacht", kritisierte der DJV-Vorsitzende Frank Überall. "Ich wundere mich, dass der Regierungssprecher den Sendern offenbar vorschreiben kann, wie das Fernsehduell ablaufen soll", erklärte Überall am Dienstag in Berlin. "Die Sender hätten im Zweifel lieber auf das Duell verzichten sollen, als sich den Wünschen der Kanzlerin zu beugen."

Das TV-Duell der Kanzlerkandidaten findet in diesem Jahr zum fünften Mal statt. Bei der Premiere 2002 hatte es noch zwei Live-Sendungen mit Gerhard Schröder (SPD) und Edmund Stoiber (CSU) gegeben. Seitdem einigten sich Sender und Parteien jeweils auf eine Sendung vor jeder Bundestagswahl.

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