Angola bekommt nach fast 40 Jahren einen neuen Präsidenten.
epd-bild / Thomas Lohnes
In Angola geht eine Ära zu Ende: Nach 38 Jahren im Amt hat sich Staats- und Regierungschef José Eduardo dos Santos am Mittwoch nicht mehr zur Wiederwahl gestellt.
23.08.2017

Rund neun Millionen registrierte Wähler waren in dem südwestafrikanischen Land aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Es wurde erwartet, dass die regierende MPLA wieder die meisten der 220 Parlamentssitze gewinnt und damit auch den nächsten Präsidenten stellt. Als Spitzenkandidat ging dos Santos' Wunschnachfolger, Verteidigungsminister João Lourenço, ins Rennen.

Kaum Chancen für andere Parteien

Der scheidende Präsident steht wegen seines autoritären Regierungsstils und weit verbreiteter Korruption in der Kritik. Den Spitzenkandidaten der anderen fünf Parteien wurden wenig Chancen eingeräumt. Der Chef der größten Oppositionspartei Unita, Isaias Samakuva, kritisierte, Lourenço sei nur eine Marionette. Denn der 74-jährige dos Santos will Chef der Regierungspartei MPLA bleiben. Die einst marxistische MPLA und die rechtsgerichtete Unita waren Gegner im Bürgerkrieg (1975-2002).

Trotz hoher Erdöl-Einnahmen lebt über ein Drittel der 28 Millionen Angolaner in Armut. Amnesty International beklagt Machtmissbrauch des Staatsapparats, um Kritiker zum Schweigen zu bringen. In der einstigen portugiesischen Kolonie wird alle vier Jahre ein neues Parlament gewählt. Der Spitzenkandidat der größten Fraktion wird Staatspräsident. Die EU schickte kein Wahlbeobachterteam, weil Angolas Regierung keine unbeschränkte Einsicht in den Wahlprozess und keine volle Bewegungsfreiheit zusicherte.

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