Werbung unterwegs
epd-bild/Jens Schulze
Im ersten Halbjahr 2017 ist die Kritik an Online-Werbung in Deutschland um 54 Prozent angestiegen.
15.08.2017

Der Deutsche Werberat habe bisher über beanstandete 57 Fälle im Internet entschieden, teilte das Gremium am Dienstag in Berlin mit. Im Vorjahr waren es noch 37 Fälle in dem Bereich. Damit entfalle rund ein Viertel der Entscheidungen auf Werbung im Internet. Die Beanstandungsquote von Online-Werbung liege aktuell bei 32 Prozent. Bei anderen Werbemitteln seien es 27 Prozent.

Verstöße gegen ethische Grundsätze

Über die verschiedenen Werbeträger verteilt wurden den Angaben zufolge die meisten Beschwerden wegen Geschlechterdiskriminierung gestellt. Mit 150 Fällen waren das mehr als 60 Prozent der beanstandeten Werbeanzeigen und -videos. Dabei habe es allerdings auch "überzogene Beschwerden" gegeben, teilte der Werberat mit. Weitere Kritik gab es unter anderem wegen Verstößen gegen ethische Grundsätze (24 Fälle), Diskriminierung von Personengruppen (22 Fälle) und Beeinträchtigung der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen (zehn Fälle).

Insgesamt hat der Werberat nach eigenen Angaben in den ersten sechs Monaten über 241 kritisierte Werbemaßnahmen entschieden, gegen die 729 Einzelbeschwerden vorlagen. 66 Fälle beurteilte das Gremium im ersten Quartal 2017 als berechtigt.

Rügen ausgesprochen

55 Werbemaßnahmen mussten nach Intervention des Werberats eingestellt und sechs entsprechend der Kritik abgeändert werden. In fünf Fällen musste der Werberat öffentlich auf mangelnde Einsicht der Unternehmen hinweisen und Rügen aussprechen.

Der Werberat besteht seit 1972 und ist die Selbstkontrolleinrichtung der deutschen Werbewirtschaft. Das Gremium wird aktuell von den 42 im Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft zusammengeschlossenen Organisationen aus Handel, Agenturen, Medien, Forschung und Werbeberufen getragen.

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